Bochum. . Fünf Messerattacken hat es seit Ende März 2018 in Bochum gegeben. Das mutmaßliche Tatmotiv im aktuellsten Fall: eine persönliche Kränkung.

Die akut lebensgefährlichen Messerstiche vom vergangenen Freitagabend auf einem Spielplatz in Höntrop sind offenbar aus einer persönliche Kränkung heraus erfolgt. Der 19-jährige Tatverdächtige aus Bochum soll Streit mit seiner Freundin gehabt haben – und darüber soll sich eines der beiden späteren Opfer (je 27) lustig gemacht haben. Das sagte am Mittwoch Oberstaatsanwalt Andreas Bachmann auf WAZ-Nachfrage.

Einer der 27-Jährigen wurde durch mehrere Stiche mit einem Klappmesser in den Rumpf so schwer verletzt, dass er anfangs in Lebensgefahr schwebte; Ärzte retteten ihn in einer Not-OP . Der andere 27-Jährige – beide kommen aus Wattenscheid – wurde durch das Messer weniger schwer verletzt. Er wollte schlichtend in den Streit eingreifen, als auch ihn die Klinge traf.

Verdächtiger sitzt in Untersuchungshaft

Der Verdächtige sitzt wegen des Verdachts des versuchten Mordes in U-Haft. Dort befinden sich aktuell auffallend viele andere Männer, die mit einem Messer großes Unheil angerichtet haben soll.

"Meistens spontane Situationen“

„Es sind meistens spontane Situationen“, sagt Oberstaatsanwalt Andreas Bachmann über den Anlass der Messerangriffe.

Möglicherweise ist die aktuelle Häufung von Messerattacken Zufall. „Eine Erklärung, warum sich die Anzahl so sehr gehäuft hat, habe ich nicht.“

In Witten wurde ein Mann (18) durch einen Messerstich in den Hals sogar getötet (8. April).

„In den letzten Wochen hat die Anzahl an Messerattacken stark zugenommen. Das fällt schon auf“, sagte am Mittwoch Polizeisprecher Volker Schütte. Teilweise wurden sogar Mordkommissionen eingerichtet, was keineswegs immer der Fall ist, wenn jemand zugestochen hat. Außerdem sagte Schütte: „Was uns auffällt, ist, dass die Leute auch in U-Haft gehen.“

Allein seit Ende März sind in Bochum fünf mutmaßliche Messerstecher ins Gefängnis gesperrt worden.

Hier die Fälle im Überblick: