Bochum. . Ein ehemaliger Chef einer Bochumer Privatklinik ist wegen Abrechnungsbetruges und Untreue verurteilt worden – zu mehr als drei Jahren Haft.
Die Gaunereien des Arztes (64) waren so gravierend, dass keine Bewährung mehr drin war. Wegen Abrechnungsbetruges in 64 Fällen und Untreue in sieben Fällen hat das Landgericht am Montag den Ex-Chef einer Bochumer Privatklinik zu drei Jahren und drei Monaten Haft verurteilt.
Der promovierte Anästhesist und Schmerztherapeut hatte 2014 und 2015 eine Privatklinik im Osten der Stadt betrieben. In dieser Zeit rechnete er stationäre Aufenthalte von Patienten und ärztliche Leistungen ab, die es gar nicht gegeben hat. Den Schaden für die privaten Krankenkassen bezifferte die 2. Wirtschaftsstrafkammer auf ca. 180.000 Euro.
„Es fehlte die Erdung“
Außerdem veruntreute der Arzt laut Urteil rund 295.000 Euro vom Klinikkonto, um damit Steuer- und andere Schulden zu bezahlen. Richter Dr. Markus van den Hövel warf ihm fehlendes wirtschaftliches Verständnis und Narzissmus vor. „Es fehlte die Erdung.“
Weitere Vorwürfe aus der Anklageschrift haben sich in dem siebenmonatigen Prozess nicht erhärtet und wurden fallengelassen.