Bochum. Der Stadtteil Gleisdreieck beweist bei der Zahl seiner Bewohner Konstanz – und findet sich damit auf Platz 1 der Einwohnerstatistik wieder.

Der Kleinste ist der Größte: Das Gleisdreieck beweist bei der Zahl seiner Bewohner Konstanz – und findet sich damit auf Platz 1 der Einwohnerstatistik wieder.

Anders als fast alle Bochumer Stadtteile hat das City-Quartier zwischen Rathaus, Brückstraße und Ostring kaum Einbußen zu verzeichnen. 9364 Bürger waren’s vor 37 Jahren, 9342 Einwohner sind’s aktuell: ein stadtweit unerreichtes Mini-Minus von 0,23 Prozent.

Wohnverhältnisse im Zentrum haben sich kaum verändert

Warum der flächenmäßig kleinste Stadtteil (1,26 Quadratkilometer) die Nase vorn hat? „Weil sich hier im Stadtzentrum bei den Wohnverhältnissen vergleichsweise wenig verändert hat“, glaubt Bezirksbürgermeisterin Gabriele Spork (SPD). Während etwa in Grumme in immer mehr Wohnungen nur noch die Eltern einer einst reichen Kinderschar leben, hat es diesen Nachwuchs im Gleisdreieck so nie gegeben. Mit mageren 10,5 Prozent bildet der Ortsteil das Schlusslicht bei den Haushalten mit Kindern (stadtweit 16,7 Prozent).

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Die Folge war und ist, dass sich nicht nur beim Wohnungsbestand, sondern auch bei der Zahl der Bewohner kaum etwas getan hat. Die durchschnittliche Wohnfläche ist mit 64,6 Quadratmetern und einer Miete von 6,40 Euro (laut „Immobilienscout“) vor allem für junge Leute, gern auch in einer Wohngemeinschaft, vollkommen ausreichend und überschaubar. „Gerade sie schätzen die Anbindung an den Nahverkehr, die Nähe zum Einkaufen und zum Bermudadreieck“, so Spork. Für ältere Leute sei die Fußläufigkeit zu Ärzten wichtig. Für beide Gruppen gelte: Wenn man einmal hier ist, will man nicht weg.

„Vision 2030“: beste Perspektiven für urbanes Wohnquartier

Die Unterstützung von Spork finden Pläne der Stadt, das Wohnen im Gleisdreieck zu forcieren. In einer „Vision 2030“ werden dem urbanen Wohnquartier beste Perspektiven eingeräumt. Dabei sei wichtig, „die Bandbreite der Lebensstile“ zu vergrößern: etwa „mit ungewöhnlichen Wohnungsgrößen, Dachnutzungen oder einem hohen Anteil an Gemeinschaftsfläche“.

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