Bochum-Stiepel.. Verein will Wiederbelebung der alten Verbindung zwischen Bochum-Stiepel und Hattingen-Blankenstein vorantreiben. Jetzt werden Sponsoren gesucht.

Der Plan, die alte Fährverbindung zwischen Stiepel und Blankenstein wieder aufleben zu lassen, nimmt weiter Fahrt auf. Im Gemeindehaus der Dorfkirche traf sich der soeben gegründete Verein „Ruhrfähre Stiepel-Blankenstein e.V.“ zu seiner ersten Sitzung.

Aus sieben Mitgliedern besteht der Verein aktuell. Zum Vorsitzenden wurde Horst Schott gewählt. Weitere Mitglieder sind u.a. Pfarrer Jürgen Stasing von der evangelischen Gemeinde, Landtagsabgeordneter Christian Haardt (CDU) und Bezirksvertreter Manfred Baldschus (FDP).

Jetzt sollen Sponsoren gesucht und weiter Geld für eine Machbarkeitsstudie gesammelt werden, damit eines Tages tatsächlich eine Fähre die ersten Gäste von der „Alten Fähre“ über die Ruhr und wieder zurück schippern kann. „Wir sind weiter guter Dinge, dass der Plan gelingt“, sagt Klaus Thormählen, stellv. Vorsitzender des Vereins. Im Jahr 2017 könne es soweit sein.

Aufwertung des Tourismus

Um möglichst viele für die Idee zu begeistern, führen die Vereinsmitglieder zahlreiche Gespräche: etwa mit BO-Marketing oder der Stadt Hattingen. BO-Marketing stünde der Idee offen gegenüber, so Thormählen. Ähnlich sehe das die Hattinger Seite: „Die Stadt Hattingen verspricht sich von der Fähre eine Aufwertung des Tourismus“, sagt Thormählen. Profitieren könnten davon etwa die Burg Blankenstein oder die Gethmannschen Gärten, die so von Radfahrern oder Spaziergängern nach einer Fahrt über die Ruhr leichter erreicht werden könnten.

Gustav Diergardt war in den 50er Jahren der letzte Fährmann zwischen Stiepel und Blankenstein.
Gustav Diergardt war in den 50er Jahren der letzte Fährmann zwischen Stiepel und Blankenstein. © Stadt Bochum, Presseamt | Stadt Bochum, Presseamt

Unklar ist, wo die Fähre in Hattingen anlegen könnte. Während es auf Bochumer Seite einen Ankerplatz gibt (an der Alten Fähre müsste laut Verein lediglich ein Stromanschluss geschaffen werden), gestaltet sich die Lage auf Hattinger Gebiet schwieriger. „Direkt gegenüber befindet sich ein Landschaftsschutzgebiet“, sagt Helmut Breitkopf-Inhoff, Bezirksbürgermeister Süd. „Da kann die Fähre unmöglich anlegen.“

Bedenken des Hattinger Rudervereins

Ein Stück stromabwärts könne die Fähre zwar halten, doch gehe es von dort steil Richtung Burg Blankenstein hinauf: „Mit dem Rad kann man da schlecht hoch fahren.“ Bleibt die Anlegestelle des Hattinger Rudervereins: „Hier gibt es Bedenken, dass ein Fährbetrieb die Wettkämpfe stören könnte, aber darüber ließe sich wohl reden“, meint Breitkopf-Inhoff. Allerdings sei der Ruderverein nicht ans Radwegenetz angeschlossen, der Radweg müsste verlängert werden. „Ich finde die Idee super und hoffe, dass das klappt“, sagt Breitkopf-Inhoff. „Aber vorher muss die nötige Infrastruktur geschaffen werden.“ Dies sei nur als gemeinsame Anstrengung der Städte Bochum und Hattingen möglich.

„Wabe“ stellt die Fähre bereit

Auch Christian Haardt möchte sich gern weiter für die Fähre einsetzen. „Der Plan hat Charme“, sagt der CDU-Politiker. Vor allem würde dadurch die traditionelle Verbindung zwischen Stiepel und Blankenstein wieder aufgewertet.

„Der Fährbetrieb kostet nichts außer etwas Strom.“ Auch stehe mit der Wittener „Wabe“ eine gemeinnützige Organisation bereit, die eine momentan ausrangierte Fähre für den Betrieb zur Verfügung stellt. „Ich bin guter Dinge, dass uns die Machbarkeitsstudie grünes Licht gibt“, meint Haardt. „Und wenn nicht, dann haben wir es wenigstens versucht.“

Verein sucht weitere Mitstreiter

Der Verein sucht weitere Mitglieder. Informationen gibt es per Mail bei Klaus Thormählen: klaus@thormaehlen.eu

Ebenfalls freut sich der Verein über Spenden: Ruhrfähre Stiepel-Blankenstein, Kontonummer: IBAN: DE 17 4305 0001 0020 4181 90