Bochum. . Ein schwer suchtkranker Mann brauchte dringend Geld für Bier. Das beschloss er, einen Bankkunden auszurauben. Jetzt steht er vor Gericht.
Der 51-jährige Hochschullehrer wollte an einem Bankautomaten Geld ziehen. Plötzlich wurde er von hinten von einem Räuber mit einem Messer überfallen. Der 37-Jährige steht seit Freitag vor dem Landgericht und gibt im Grunde alles zu.
Er ist schwerstabhängig: viele Tabletten, Unmengen Bier, Schnaps. „Ich bin Pegeltrinker“, sagt der auffällig hagere Mann. „Ich trinke auch nachts, damit ich nicht zappel.“
„Ich habe überlegt, wo ich Geld herkriege, damit ich das Wochenende überstehen kann“
Am Tattag, Samstag, 25. November 2017, habe er nur noch fünf Euro gehabt. „Ich habe überlegt, wo ich Geld herkriege, damit ich das Wochenende überstehen kann.“ Als er nachmittags im Kortumpark saß, blickte er auf die gegenüberliegende Postbank mit dem Geldautomaten. Er beschloss, dort einen Kunden zu überfallen. „Eine blöde, spontane Idee“, wie er den Richtern sagte.
Laut Anklage soll er den Lehrer mit einem Klappmesser bedroht und das Geld gefordert haben. „Wenn das Geld rauskommt, wollte ich zugreifen.“ Doch der Kunde wollte nichts hergeben und ging, obwohl er seine PIN schon eingetippt hatte, in sein Auto am Straßenrand zurück. Der Täter verlangte dann durch die Fahrertür Geld. Als der 51-Jährige die Polizei rief, flüchtete der Räuber. Kurz drauf wurde er im Kortumpark gefasst. Er sitzt in U-Haft. Verletzt wurden keiner. Dem vorbestraften Angeklagten drohen eine Haftstraße und die Einweisung in eine Entziehungsanstalt.