Bochum. . VRR-Stationsbericht: Bahnhöfe Ehrenfeld und West sind „nicht akzeptabel“. Die Modernisierung in Langendreer soll bis Jahresmitte beendet sein.

Der Bahn-Haltepunkt Ehrenfeld bleibt das Sorgenkind aller Bahnhöfe und Stationen der Deutschen Bahn in Bochum. Im jüngsten Stationsbericht des Verkehrsverbundes Rhein/Ruhr (VRR) wird sein Erscheinungsbild einmal mehr als „nicht akzeptabel“ eingestuft.

Ausschlaggebend dafür sind in erster Linie die Graffiti-Schmierereien im Zugangsbereich und auf dem Bahnsteig. Ebenfalls als „nicht akzeptabel“ wird die Station Bochum West eingestuft, die in den beiden Jahren zuvor als immerhin „noch akzeptabel“ kategorisiert worden war.

Vor allen die Zugänge lassen zu Wünschen übrig

Vor allem der Zugangsbereich dort lässt zu Wünschen übrig. In allen drei abgefragten Kategorien – Sauberkeit, Funktion und Graffiti – gibt es kein genügendes Ergebnis. Damit hat sich auch der Gesamteindruck der insgesamt elf Bochumer Bahnhöfe und Haltepunkte verschlechtert. Zwei gelten als „nicht akzeptabel“, Riemke, Hamme, Langendreer, Langendreer-West und Wattenscheid-Höntrop immerhin als „noch akzeptabel“. Nur der Hauptbahnhof, der modernisierte Haltepunkt Dahlhausen und der Bahnhof Wattenscheid bekommen eine positive Gesamtbewertung. Immerhin: Alle Bahnsteige hinterlassen einen sauberen Eindruck.

Insgesamt 54 Stationen im VRR-Bereich fallen durch

Zum elften Mal legt der Verkehrsverbund Rhein-Ruhr (VRR) einen Stationsbericht vor und dokumentiert den Zustand der insgesamt 288 Stationen im Bereich des VRR.

Der Bericht basiert auf den Beobachtungen von Profi-Testern. Ergebnis: 149 Stationen haben ein akzeptables, 93 ein noch akzeptables und 54 Stationen kein akzeptables Erscheinungsbild.

Und doch sind Verbesserungen dringend notwendig, so der VRR. Er hat für fünf Stationen einen Modernisierungsbedarf ausgemacht. Aber während die Deutsche Bahn (DB) als Eigentümer in Dahlhausen umfassende Sanierungen vornimmt und für eine Modernisierung von Bahnsteigen, Übergängen und Aufzügen fünf Millionen Euro im Rahmen der Modernisierungsoffensive (MOF) 2 investiert, tut sich in Riemke, West, Hamme und Ehrenfeld nichts.

Sanktionsmöglichkeiten, wie sie etwa bei Nichterbringung von Leistungen im Fahrdienst möglich sind, hat der VRR nicht. „Dafür fehlen die vertraglichen Grundlagen“, erklärt VRR-Sprecherin Sabine Tkatzik. Mit den jährlich ermittelten Stationsberichten wolle der VRR aber immer wieder auf die Defizite in den Bahnhöfen aufmerksam machen. Vor allem die Schmierereien bereiten Sorgen. Sie befördern das Gefühl der Unsicherheit der Kunden des öffentlichen Nahverkehrs, so die VRR-Sprecherin.

Sprayer besprühen schnell gesäuberte Flächen

Zwar seien angeblich allein im vergangenen Jahr im VRR-Bereich 40 000 Quadratmeter Fläche von Graffiti gesäubert worden. Das Problem dabei: Häufig fühlen sich Sprayer dazu animiert, gesäuberte Flächen schnellstmöglich wieder zu besprayen, so ein Bahnsprecher.

Was das Modernisierungsprogramm der DB betrifft, so sei es zwar nicht auszuschließen, dass einer der renovierungsbedürftigen Bochumer Haltepunkte im MOF3-Programm der DB zum Zuge kommt. „Geplant ist im Moment aber noch nichts.“ Damit könnte die Maßnahme in Dahlhausen, wo im zweiten Quartal des Jahres die Aufzüge eingebaut und damit die Modernisierung abgeschlossen sein soll, vorerst die letzte an hiesigen DB-Einrichtungen sein.