Laer/Werne. . Hardeck zentriert Möbelhäuser an der Wittener Straße. Auch ein Parkhaus im Gespräch. Nebenan basteln Uni und Stadt weiter am Technologie-Park.

Die Pläne gibt es schon lange, nun werden sie konkret: Der Hardi-Mitnahmemarkt zieht von der Industriestraße zum Hardeck-Hauptstandort an der Kreuzung Wittener Straße/Werner Hellweg. So sieht es der Bebauungsplan 744 bI vor, dem die Bezirksvertretung Ost jetzt einstimmig ihr Ja gab.

Blick auf das Möbelhaus Hardi im Gewerbegebiet Industriestraße. left Schon 2014 hatte Karl-Ernst Hardeck erklärt, „wesentliche Funktionsbereiche“ seines Möbelhaus-Imperiums auf die frei werdende Opelfläche verlagern zu wollen.

Verkaufsfläche wird größer

Die planungsrechtlichen Grundlagen dafür werden mit dem Bebauungsplan nun geschaffen. Laut Stadtplaner Klaus Kleine will Hardeck den gerade zur Dannenbaumstraße hin fertig gestellten Verwaltungsanbau erweitern und das ebenfalls noch recht neue „Haus 3“, das über die Brücke mit dem Haupthaus verbunden ist, zur Autobahn hin verlängern. Kleine: „Die Verkaufsfläche vergrößert sich von 40 000 aus 45 000 Quadratmeter.“ In der Summe werde sie allerdings reduziert, da Hardi aktuell über 14 000 Quadratmeter Verkaufsfläche verfügt.

Großer Bedarf an Gewerbeflächen

Um das zu erwartende Mehr an Verkehr in den Griff zu kriegen, ist ein Parkhaus hinter „Haus 3“ in Nachbarschaft zur Mark 51/7-Fläche im Gespräch. „Da ist aber noch nichts spruchreif“, sagt Stadtplaner Klaus Kleine.

Das durch den Hardi-Wegzug frei werdende Gebäude an der Industriestraße kann die Stadt gut gebrauchen. „Wir werden uns dieses Areal als Gewerbefläche sichern und Einzelhandel dort künftig ausschließen“, kündigt Klaus Kleine an. „Es ist ja kein Geheimnis, dass ein großer Bedarf an Gewerbeflächen besteht.“ Der Standort sei laut Masterplan ohnehin nicht als Einzelhandelsgebiet ausgewiesen. Für Hardi erhielt Hardeck eine Sondergenehmigung.

Forschungsbau für 28 Millionen Euro

Nicht nur bei Hardeck passiert viel, auch nebenan sind Stadt und Ruhr-Universität (RUB) fleißig dabei, den auf Mark 51/7 entlang der Wittener Straße geplanten Technologie-Park zu gestalten. „Die Entwicklung ist sehr positiv“, findet Stadtplaner Kai Müller, der der Bezirksvertretung den entsprechenden Bebauungsplan 947 (Teil 2) jetzt vorstellte, ehe er noch einmal öffentlich ausgelegt wird. Durch das klare Bekenntnis der RUB zum Standort sei „viel Elan in die Sache gekommen“, freut sich Müller.

Bis 2021 wolle die RUB einen 28 Millionen Euro teuren Forschungsbau realisieren, ein zweiter sei gerade beantragt worden und auch ein drittes Grundstück schon reserviert, so Müller. Wenn jetzt auch noch Interessenten aus der Privatwirtschaft hinzukämen, könne die Vermarktung der Fläche zu einem Selbstläufer werden.

Keine Konkurrenz zum Geschäftszentrum

Finale Entscheidung im Planungs-Ausschuss

Die endgültige Entscheidung über beide Bebauungspläne trifft der Planungs-Ausschuss am Dienstag (30.).

Die Sorge einiger Politiker, dass Hardeck bevorzugt behandelt wird, teilt Stadtplaner Klaus Kleine nicht: „Wir verteilen keine Geschenke und lassen uns unsere Planungsarbeit gut bezahlen“.

Auch im Technologie-Park werden einige Parkhäuser gebaut. „Konkrete Standorte müssen noch definiert werden“, verrät Kai Müller. Für Leben im Quartier sollen Gastronomie und kleinerer Einzelhandel sorgen, die „aber nicht in Konkurrenz zum Geschäftszentrum am Lahariplatz stehen sollen“, sagt Müller.

Beiderseits der Wittener Straße

Die Anbindung an Laer ist den SPD-Politikern Stephan Kosel und Wolfgang Heinemann sehr wichtig. Kosel erinnert an das Versprechen von Stadtbaurat Markus Bradtke, die Wittener Straße zu einer Stadtstraße mit Boulevard-Charakter umzugestalten und pocht weiterhin auf Einzelhandel zu beiden Seiten der Wittener Straße. Heinemann wünscht sich eine möglichst einfache Überquerung der Wittener Straße und hofft, dass die Laer’sche Seite im Zuge des Stadtumbaus „einladender wird“.

Auch dem Entwurf dieses Bebauungsplanes stimmte die Bezirksvertretung Ost einstimmig zu.