Werne/Langendreer. . Drei Hausmeister unterstützen Stadtentwicklungsprozess in Werne und am Alten Bahnhof. Täglich sind sie unterwegs und packen an, wo es nötig ist.
Einige Bewohner von Werne und dem Alten Bahnhof in Langendreer haben die drei bestimmt schon mal gesehen, die anderen werden sie garantiert noch kennenlernen: Seit November sind Wolfgang Wilmes, Thomas Bleicher und Franco Bertin täglich auf den Straßen im Entwicklungsgebiet „Soziale Stadt“ unterwegs. Dort schauen sie nach dem Rechten und packen überall mit an, wo es nötig ist.
Nicht lange gezögert
Über das Jobcenter sind die drei neuen Hausmeister auf das Angebot der Gewerkstatt aufmerksam geworden. Und haben nicht lange gezögert, sich für ein Jahr zu verpflichten. In dieser Zeit können sie sich voll und ganz auf ihre neue Aufgabe konzentrieren. „Von ihren Weiterbildungs- und Bewerbungspflichten hat das Job-Center sie währenddessen entbunden“, sagt Anna Wysocka von der Gewerkstatt.
„Absagen ohne Ende“
Sehr zur Freude von Wolfgang Wilmes, der nach „Absagen ohne Ende“ auf Bewerbungen froh ist, mit seinen 58 Jahren noch so eine Chance bekommen zu haben. Obwohl aus Höntrop kommend, kennt er sich in Werne bestens aus. „Ich habe mal an der Kreyenfeldstraße gewohnt“, sagt Wilmes, der sich vor Ort „sehr wohl fühlt“ und seine beiden Kollegen als „tolle Kumpel“ bezeichnet.
Gut, dass die Chemie zwischen den dreien stimmt, denn sie gehen stets gemeinsam auf Streifzug durch ihr neues Revier. „Es könnte ja mal Ärger geben“, sagt Franco Bertin, der wie Thomas Bleicher aus Dahlhausen kommt, aber ebenfalls über gute Ortskenntnisse verfügt, weil er mal an der Heinrich-Gustav-Straße gewohnt hat.
Gut zu erkennen an den Jacken
Insgesamt hat das Trio bisher aber nur positive Erfahrungen gemacht. „Man begegnet uns überall sehr freundlich“, berichtet Thomas Bleicher. „Die Leute freuen sich offenbar über Ansprechpartner. Gerade Ältere, die sonst niemanden haben.“ Bleicher und seine Kollegen wollen sich nun zunächst bekannt machen im Stadtteil und eine Vertrauensbasis schaffen. Gut zu erkennen sind sie an ihren blauen Jacken mit der Aufschrift „Stadtteil-Hausmeister W-LAB“. W-LAB steht für Werne-Langendreer (Alter Bahnhof).
Einfach direkt ansprechen
Die Gewerkstatt gGmbH ist eine freie und unabhängige Organisation, die sich als gemeinnützige Gesellschaft organisiert hat, um Qualifizierung, Weiterbildung, Beschäftigung und Vermittlung für besonders benachteiligte Personengruppen des Arbeitsmarktes zu konzipieren, initiieren und durchzuführen.
Wer den Kontakt zu den Stadtteil-Hausmeistern sucht, spricht sie entweder direkt an oder meldet sich im Stadtteilbüro unter Tel. 0234/ 29 70 55 50.
Ihre Aufgaben sind klar umrissen: Präsenz zeigen im Stadtteil; speziell an Orten, wo sich viele Menschen aufhalten – Spielplätze, Parks, Einkaufsstraße etc. Entdecken die Hausmeister dort Missstände, werden sie entweder sofort behoben (z.B. bei Scherben) oder gemeldet (z.B. wilde Müllkippen). Auf Wunsch packen Wilmes, Bleicher und Bertin auch an: Älteren Bürgern greifen sie beim Tragen von Einkäufen unter die Arme und gemeinnützige Einrichtungen, Vereine und Nachbarschaften unterstützt das Team bei vielfältigen Tätigkeiten im Stadtteil. „Für den Weihnachtsmarkt haben wir beim Anbringen der Beleuchtung geholfen“, nennt Bleicher ein Beispiel.
Froh über die zusätzliche Unterstützung
Helga Beckmann und Sabra Khatal vom Stadteilmanagement sind sehr froh über die zusätzliche Unterstützung. „Die Hausmeister sind sozusagen unsere Augen im Stadtteil“, sagt Helga Beckmann, die sich wünscht, dass das Hausmeister-Projekt über das Jahr hinweg verlängert wird. „Vielleicht wird ja die Arbeit der Hausmeister im Stadtteil entsprechend wertgeschätzt und es finden sich Geldgeber. Ohne wird es nicht gehen.“