Bochum. . Im Herbst beginnt der Bau des letzten Abschnitts der Springorum-Trasse. Der Bezirksbürgermeister hofft auf mehr Radfahrer im Bochumer Süden.

Mit dem Fahrrad quer durch Bochum bis hinunter zur Ruhr? Es dauert nicht mehr lang, dann ist das komfortabel möglich. Mit dem vierten Abschnitt des Springorum-Radwegs, der ab Oktober gebaut wird, soll auch die letzte noch verbleibende Lücke geschlossen werden.

Der Regionalverband Ruhr (RVR) baut die ehemalige Bahntrasse Springorum seit 2011 Schritt für Schritt zu einem rund zehn Kilometer langen Rad- und Wanderweg von der Innenstadt bis nach Dahlhausen aus. Voraussichtlich 2019 soll alles fertig sein. „Am Jahresende haben wir den Bewilligungsbescheid für den vierten Bauabschnitt aus Arnsberg bekommen“, sagt Heinrich-Josef Jolk vom RVR. „So können wir dann im Herbst loslegen.“

Trasse verläuft durch Landschaftsschutzgebiete

Die Trasse verläuft durch mehrere Landschaftsschutzgebiete. Um die Natur nicht unnötig zu belasten, wolle der RVR mit dem Ausbau bis in die „dunkle Jahreszeit“ warten. „Das wird alles so reibungslos wie möglich über die Bühne gehen“, so Jolk. „Ausreichender Ausgleich ist eingeplant.“

Der letzt Bauabschnitt des Springorum-Radwegs wird bald fertiggestellt.
      
Der letzt Bauabschnitt des Springorum-Radwegs wird bald fertiggestellt.      

Mit dem Bau des Radweg-Tunnels unterhalb der Hattinger Straße, der Ende Oktober freigegeben wurde, scheint die letzte größere Hürde bis zur Fertigstellung des Radwegs ohnehin genommen. Denn auf dem noch fehlenden Stück zwischen Weitmarer Schlosspark und Bahnhof Dahlhausen besteht bereits seit Jahren ein stark frequentierter Freizeitweg. Der Neveltal-Radweg soll dann zum Teil des Springorum-Radwegs werden. Die rund 3,8 Kilometer lange Strecke gleicht momentan allerdings eher einer Schotterpiste.

Die Strecke wird beleuchtet sein

„Wir bauen exakt auf dieser etwa drei Meter breiten Trasse“, sagt Jolk. „Das wird alles asphaltiert, die Anbindungen werden barrierefrei erreichbar sein.“ Auch an eine Beleuchtung der Strecke wird gedacht, die viele Freizeitsportler auf den anderen drei Abschnitten des Radwegs bereits sehr zu schätzen wissen. Verglichen mit diesen sei der letzte Abschnitt eher ein leichter Fall: „Uns erwarten hier keine Tunnel und keine Brücken. Das ist reiner Wegebau und für uns daher recht überschaubar.“

Einzig im Bereich Am Sattelgut soll der Radweg ein wenig von der bisherigen Strecke abweichen. „Wir wollen den Radweg dort nicht unmittelbar an dem Spielplatz vorbei führen, sondern etwas ausweichen“, meint Jolk.

Die Beschilderung soll verbessert werden

In der Politik ist die Freude über die geplante Fertigstellung groß. „Das hat zwar alles länger gedauert als gedacht“, meint Marc Gräf (SPD), Bezirksbürgermeister Südwest. „Aber letztlich ist das eine Marke für den Südwesten und ein echtes Pfund.“ Allerdings hofft er auf eine bessere Beschilderung am Kreisverkehr Dr.-C.-Otto-Straße, wo der Radweg endet: „Dort sollten auch Ortsunkundige problemlos bis zur Ruhr kommen“, so Gräf. „Bislang ist das etwas kniffelig.“

Dahlhausen dürfte von dem Radweg durch neue Besucherströme durchaus profitieren: „Das freut mich, denn Dahlhausen hat sich richtig gemacht“, so Gräf. Jetzt sei es das Ziel, dass auch Linden Nutznießer des Radwegs werde, obwohl die Trasse diesen Stadtteil gar nicht berührt. „Da überlegen wir gerade mit der Werbegemeinschaft, wie man mit einer Beschilderung auch neue Touristen nach Linden locken kann.“

>>> INFO: Bau des Radwegs kostet rund 6 Millionen Euro

Besondere Vorsicht beim Bau sei geboten, da die Strecke durch mehrere Naturschutzgebiete laufe, sagt Martina Schmück-Glock (SPD), Vorsitzende des Umweltausschusses.


  • „Ausreichender Ausgleich muss eingeplant werden“, meint sie. Entsprechende Fachplanungen gebe es bereits, die die Verwaltung dem Umweltausschuss am Donnerstag (11.) vorstellen will.

    Insgesamt kostet der Bau des Springorum-Radwegs rund 6 Millionen Euro. 75 Prozent stammen aus Landesmitteln.