Bochum. . Herzstück des dritten Bauabschnitts beim Springorum-Radweg ist die Unterführung unter der Hattinger Straße. Kosten: zwei Millionen Euro

  • Der dritte Bauabschnitt des Springorumradwegs wurde am Freitag für die Öffentlichkeit freigegeben
  • Herzstück ist die Unterführung unter der Hattinger Straße, die mühsam freigelegt wurde
  • Insgesamt kostete die 800 Meter lange Strecke zwei Millionen Euro

Oben braust die Straßenbahn, unten rollen die Fahrräder: Die Unterführung unter der Hattinger Straße ist ohne Zweifel der Höhepunkt des dritten Bauabschnitts des Springorum-Radwegs, der am Freitag den Radlern übergeben wurde. Auf 1,5 Millionen Euro belaufen sich die Kosten allein für diesen Tunnel. Knapp 500 000 Euro kostete der Wegebau inklusive Freischnitt. Vier Jahre dauerte es von der Bewilligung bis zur Freigabe. Nun ist die Herausforderung gemeistert. Gänzlich fertig ist die Trasse zwar noch nicht, wohl aber befahrbar. Die letzten Änderungen sollen nun im laufenden Betrieb geschehen.

Hattinger Straße bereitete Probleme

Mit der gerade 800 Meter langen Strecke werden nun der Emscher-Park-Radweg und der Ruhrtal-Radweg miteinander verbunden. Bisher mussten die Fahrradfahrer die Hattinger Straße inklusive vier Ampelanlagen überqueren, um mit dem Rad ans Ziel zu kommen. Die vielbefahrene Straße war es auch, die den Bauherren zu schaffen machte. „Da haben wir immer wieder und wieder gemessen, um ganz sicher zu sein“, sagte Projektleiter Heinrich Jolk. Denn eine Absenkung im Tunnelbereich hätte den Bahnbetrieb an der Straße massiv gestört.

RVR-Regionaldirektorin Karola Geiß-Netthöfel und Oberbürgermeister Thomas Eiskirch eröffneten den Radweg.
RVR-Regionaldirektorin Karola Geiß-Netthöfel und Oberbürgermeister Thomas Eiskirch eröffneten den Radweg.

Für den Durchbruch wendeten die Arbeiter ein bergmännisches Verfahren an: Bereits in den 1970 wurde die Brücke mit Bergematerial verfüllt. Dieses Material verfestigten die Bauarbeiter nun mit Spritzbeton. Anschließend hoben sie Stück für Stück die fünf Meter breite und vier Meter hohe Tunnelöffnung aus. Für ein ansprechendes Bild sorgt der Sichtbeton als äußere Hülle. Ein weiterer Höhepunkt ist die Beleuchtung des Abschnitts. Zusätzlich zu diesen Arbeiten wurden die Felswände gesichert und Stützmauern mit Naturstein bearbeitet.

Vierter Bauabschnitt steht an

Mit einem großen Festakt wurde der kleine Abschnitt eröffnet. Als Erster durfte OB Thomas Eiskirch mit seinem Bochum-Rad die ehemalige Bahnstrecke befahren. „Die neuen Radwege spielen nicht nur in der Freizeit, sondern immer mehr auch im Alltag eine wichtige Rolle“, ist er überzeugt. Er freue sich darüber, wie schnell es gelungen sei, Bochum als fahrrad- und fußgängerfreundliche Stadt weiter sichtbar zu machen. „Es ist faszinierend, wie das Netz aus Radwegen weiter wächst und immer dichter wird“, ist Barbara Klask, Pressesprecherin des Regionalverbands Ruhr (RVR), begeistert vom Projekt. In einem vierten Bauabschnitt will der RVR nun noch den weiteren Verlauf der Strecke bis zum Ruhrtal in Dahlhausen optimieren, sobald die Fördermittel dafür bereitstehen. Einen fünften Bauabschnitt wird die Anbindung des Radwegs nach Norden an die Kornharpener Trasse darstellen. Auch an der Beschilderung werde man noch arbeiten, versprach RVR-Regionaldirektorin Karola Geiß-Netthöfel bei der Eröffnung.