Bochum. . An der Hilda-Heinemann-Förderschule sind zwei Mofas gestohlen worden. Nun entfällt der beliebte Mofa-Kurs. Der Sachschaden liegt bei 5000 Euro.
Zum Mofa-Kurs gehen alle gern. Für die Schüler der Hilda-Heinemann-Förderschule bietet er die Möglichkeit, sich ganz in Ruhe auf die Mofa-Prüfung in einer Fahrschule vorzubereiten. Derzeit aber ist an eine Vorbereitung für die Kinder mit dem Förderschwerpunkt geistige Entwicklung nicht zu denken. Der Mofa-Kurs fällt aus.
Zwei Mofas, zwei Kettcars, vier Helme und Handschuhe wurden aus den Schulgaragen gestohlen, zwei Mofas wurden stark beschädigt.
Schulleiter hatte den Diebstahl als Erster bemerkt
Für den 14-jährigen Samuel ist der Mofakurs „das Beste“. Und „die Idioten, die die Mofas geklaut haben“, mag er nicht. Luca, 18, der in der Nähe der Schule wohnt, wollte sogar in der Nacht an den Garagen Wache halten. Schulleiter Frank Bader konnte ihm das noch ausreden.
Er hatte Anfang Dezember als Erster den Diebstahl bemerkt. „Ich saß in meinem Büro, habe rüber zu den Garagen geschaut und gedacht, da stimmt doch etwas nicht.“ Eben auch, weil der oder die Täter beim ersten Diebstahl eine Dose Motoröl auf dem Schulhof auskippten.
Mofakurse seit fast 15 Jahren
„Dafür musste zunächst die Feuerwehr ausrücken“, sagt Bader. „Sie hat die Ölspur abgestreut. Später hat der USB den Schulhof davon gesäubert. Das alles war für die Kinder etwas Besonderes. Sie waren sehr aufgeregt.“ Jetzt sind verärgert oder traurig oder beides.
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Seit fast 15 Jahren bietet Bader diese Mofakurse an. Bis zu drei Jahre können die Kinder der Förderschule daran teilnehmen. „Nicht alle bestehen dann die Prüfung“, sagt Bader. „Aber sie sind nach dieser Zeit auch deutlich sicherer mit dem Fahrrad unterwegs. Wir machen die Schüler hier so fit, dass sie einen Mofaführerschein machen könnten. Ich weiß von noch keinem, der einen Unfall hatte. Einige machen später auch ihren Auto-Führerschein.“
5000 Euro materieller Schaden
Zum Kurs gehört neben der Praxis auch die Theorie. „Sie müssen lesen, lernen den Umgang mit dem Computer“, sagt Bader. „Sie haben das Lernprogramm auch für den Computer daheim. Die Fortschritte, die sie in diesem Kurs machen, tragen viel zur Gesamtentwicklung bei. Die Schüler werden an ihre Lerngrenzen gebracht.“
Umso wichtiger, dass die Kurse bald wieder stattfinden können. In einem Kurs sind zwölf Schüler, im anderen acht. Drei Mofas sind nötig, damit die Kinder vernünftig üben können und die Wartezeiten nicht zu lang werden. Auf an die 5000 Euro beziffert Bader den materiellen Schaden. „Die Kettcars haben zusammen 1000 Euro gekostet, die Mofas je 1800 Euro, dazu kommen die Helme, die Handschuhe, die Reparaturkosten für die beschädigten Mofas. Was für eine verrückte Tat.“
>>> INFO: Förderverein hat Mofas bezahlt
Die Stadt ist bereits über die Diebstähle informiert. Sie ist Eigentümer der Schulgebäude und bei Einbruch versichert.
Die Mofas hatte der Förderverein der Schule angeschafft. Er versucht, die Schule überall dort zu unterstützen, wo die öffentlichen Mittel nicht ausreichen.