Bochum-Wattenscheid. Für Abriss und Neubau des Hallenbads im Südpark Wattenscheid stellt die Stadt 16,5 Millionen Euro bereit. Anlage war seit April 2016 geschlossen.
- Marodes Hallenbad wird abgerissen
- Neubau dauert rund dreieinhalb Jahre
- Thema in Ausschüssen und im Rat
Für Abriss und Neubau des maroden Hallenbads im Südpark Wattenscheid will die Stadt in den nächsten drei Jahren 16,5 Millionen Euro bereitstellen. Für dieses Vorgehen gab der Sportausschuss am Dienstag einstimmig grünes Licht. Es gilt als sicher, dass Haupt- und Finanzausschuss (tagt am Mittwoch) sowie Stadtrat (am 14. Dezember) ebenfalls zustimmen.
Die Summe hat die Stadtverwaltung fürs Hallenfreibad in Höntrop eingeplant; das geht aus dem so genannten Veränderungsnachweis hervor, den die Verwaltung an die Fraktionen geschickt hat. Konkret werden jeweils 5,5 Millionen Euro in den Jahren 2018, 2019 und 2020 als „Kapitalausstattung der Bäder GmbH im Rahmen der Gründung für notwendige Investitionen in die Badinfrastruktur“ eingesetzt. Zuvor hatte die Gesellschafterversammlung der Bäder GmbH – sie übernimmt 2018 den Betrieb der städtischen Bäder – bereits den Beschluss gefasst, das Hallenbad im Südpark neu zu bauen.
Summe über drei Jahre verteilt
Burkart Jentsch, Mitglied im Rat und Sportausschuss, erklärt, dass sich die SPD-Fraktion „bereits vor Monaten für einen Abriss und Neubau des Hallenbads im Südpark ausgesprochen hat. Parallel dazu ging es darum, die Bäder GmbH zu gründen. Nun wurden die Rahmenbedingungen geschaffen, um alle städtischen Bäder dauerhaft zu erhalten und schrittweise zu erneuern“.
Die CDU zog im Sportausschuss am Dienstag ihren Antrag zum Neubau des Hallenbades in Höntrop zurück, nachdem klar war, wie das künftige Vorgehen aussehen soll. „Wichtig ist, dass wir unser Ziel erreicht haben, ein modernes Hallenbad am Standort Südpark zu bauen. Dazu hat sicherlich auch das Votum der Wattenscheider Bezirksvertretung und in der Öffentlichkeit für den Standort Südpark beigetragen“, so Hans Henneke.
Die neue Stadtkämmerin Eva Maria Hubbert erklärte im Sportauschuss unter anderem, das steuerrechtliche Fragen im Vorfeld abgeklärt worden seien.
Hallenbad ist seit 2016 geschlossen
Das Hallenbad ist seit dem Brand 2016 geschlossen, zusätzlich gibt es massive Deckenschäden. Eine Sanierung hätte Millionen gekostet. Alternativ-Standort für einen Neubau wäre am Südfeldmark-Bad gewesen. Grünen-Sprecherin Züleyha Demir meint: „Es ist gut, dass in Wattenscheid nun bald ein Hallenbad gebaut werden kann.“ CDU und SPD hätten sich „frühzeitig öffentlichkeitswirksam auf den Standort Höntrop festgelegt. Sachargumente, welcher Standort besser und wirtschaftlicher ist, spielten in der Diskussion schon lange keine Rolle mehr“.
Entscheidung war überfällig. Ein Kommentar von Ralf Drews
Endlich herrscht Klarheit, dass es mit dem Hallenfreibad Höntrop weitergeht. Seit 2009, mit den Sparvorgaben durch das Haushaltssicherungskonzept, hieß es immer wieder, es würde geschlossen. Und der Brand im Hallenbad im April 2016 schien dann das endgültige Aus für den Standort im Wattenscheider Süden einzuläuten. Nun soll es dort also weitergehen, das Hallenbad wird durch einen Neubau ersetzt.
Lange genug haben die Badnutzer auf eine Entscheidung gewartet, die durch die Debatte über den Alternativ-Standort Südfeldmark und die zerstrittene Haltung der Grünen-Ratsfraktion weiter verzögert wurde. Das Hallenbad ist bereits seit dem Brand im April 2016 geschlossen. Schüler, Schwimmvereine und Badegäste müssen sich weiter gedulden und weiterhin längere Anfahrten für Alternativen in Kauf nehmen. Denn die Bauzeit für ein neues Bad beträgt rund dreieinhalb Jahre – Fertigstellung könnte, eine zügige Umsetzung vorausgesetzt, also erst 2020/2021 sein.
Die Wattenscheider Bezirksvertretung, viele Bürger und der Förderverein „Freundinnen und Freunde des Hallenfreibades in Höntrop“ haben sich stets vehement fürs Südpark-Bad stark gemacht – nun wurde ihr Wunsch also erhört.