Bochum. Der Secondhand-Händler Thomas Udovic brachte Bochums historische Weihnachtsbeleuchtung auf Vordermann. Er bietet sie jetzt zum Kauf an.
- Vier alte Glocken der Bochumer Weihnachtsbeleuchtung tauchten jetzt in einem Second-Handladen auf
- Händler Thomas Udovic verkabelte die Glocken und setzte neue Leuchtbirnen ein.
- Das Glockensymbol hat lange Tradition und läutete seit Ende der 40er bis in die 80er Jahre zusammen mit dem Grubengeleucht die Bochumer Weihnacht ein
Vor fünf Jahren fand der Secondhand-Händler Thomas Udovic vier Glocken bei einer Haushaltsauflösung in einer Garage und packte sie erst einmal zur Seite. In diesem Advent leuchten sie so hell als wäre es nie anders gewesen.
Dass es sich hier um eine historische Weihnachtsbeleuchtung in Bochum handeln muss, liegt quasi auf der Hand. Zu Hunderten erleuchteten die Glocken jahrzehntelang die winterlichen Straßen. Die vier Überbleibsel mussten vom Ladeninhaber erst wieder instandgesetzt werden.
Er tat einem Freund den Gefallen, verkabelte die Glocke und drehte neue 28 Watt-Birnen in die Porzellanfassungen „Das ist ein Stück Bochumer Stadtgeschichte. Bei mir kommt sie auf die Terrasse“, sagt Arnd Wedeking, der eine Glocke bei „Tom’s Corner“ kaufte.
Frühester Nachweis einer Weihnachtswerbung stammt aus dem Jahr 1934
Zur Geschichte der Bochumer Weihnachtsbeleuchtung gehört allerdings nicht nur die Glocke. Der früheste Nachweis einer Weihnachtswerbung ergebe sich aus der vom Verkehrs-Verein Bochum und der Deutschen Arbeitsfront durchgeführten Aktion ,Grubenlicht und Weihnachtsbaum – die Weihnachtswerbung in Bochum vom 9. bis 24. Dezember 1934’, informiert das Stadtarchiv. Umrahmt mit Tannengrün sollten die Grubenlampen in den Schaufenstern die Leute zum Kauf ermuntern.
Lichterbäume und Glockensymbole aufgestellt
In den 50er- Jahren wurden dann so genannte Lichterbäume und Glockensymbole aufgestellt. „Die Glocke mit dem Geleucht in der Mitte hat eine tiefe historische Bedeutung. Bochum war in der Welt bekannt als die Glocken- und Bergbaustadt.
1852 erfand Jakob Mayer die Gussstahlglocke und bekam dafür 1855 auf der Weltausstellung in Paris die Goldmedaille. Die wohl berühmteste Glocke aus Bochum ist die Friedensglocke in Hiroshima.
Bis etwa Mitte der 1960er Jahre war dieses Symbol in der Innenstadt an fast jedem Geschäft angebracht“, informiert Manfred Lipienski vom Bochumer Krippenverein.
Er selbst hat mit dem Verein dieses Symbol neu geschaffen. Drei Glocken mit Geleucht schmücken seit 2014 die Bögen des Rathauses mit dieser historischen Dekoration.
Historische Weihnachtsbeleuchtung auf dem Weihnachtsmarkt