Querenburg. . Anwohner der Lennershof-Siedlung in Uni-Nachbarschaft beklagen weiter, dass Studenten ihre Straße zuparken. Stadt lehnt Anwohnerparkausweise ab.

Manfred Kellner will nur eines: seine Ruhe. Doch die bekommt er einfach nicht. Weil er in der Lennershof-Siedlung wohnt. Diese ist zum Wohnen eigentlich ganz nett gelegen, aufgrund ihrer Lage zwischen Universitätsstraße und Uni bzw. Hochschule aber auch bei Studenten sehr beliebt. Einige von ihnen parken dort gerne.

Die Lennershof-Siedlung liegt zwischen Unistraße und Ruhr-Uni.
Die Lennershof-Siedlung liegt zwischen Unistraße und Ruhr-Uni.

Sehr zum Leidwesen von Anwohnern wie Manfred Kellner und Rolf Killing. „Das mit dem Parken wird immer schlimmer“, schimpfen die beiden. Gnadenlos werde das Viertel zugeparkt, obwohl es sich dort um ein Anliegergebiet handelt. „Die Straßenreinigung kommt hier kaum durch“, weiß Killing. „Die können kommen, wann sie wollen – es geht einfach nicht“, sagt Kellner, der sich fragt, wofür er überhaupt Gebühren bezahlt, wenn die Leistung ja doch nicht erbracht werden kann.

Stadt hat keine Lösung

Rolf Killing hat auch den Umweltaspekt im Sinn. „So viele Autos jeden Tag verpesten uns die Luft“, sagt er. Zudem hat er Sorge, dass die Feuerwehr im Notfall nicht rechtzeitig zum Einsatzort kommt. „Wir können von Glück sagen, dass hier bisher nichts passiert ist.“ Geärgert hat er sich kürzlich über die Polizei, die zwar ein Knöllchen schrieb, den Falschparker aber nicht abschleppen wollte.

„Das können wir auch nur, wenn Gefahr im Verzug ist“, sagt Volker Schütte, Pressesprecher der Polizei. „Wir müssen da die Verhältnismäßigkeit wahren.“ Zu den normalen Zeiten tagsüber sei aber ohnehin die Stadt für den ruhenden Verkehr zuständig.

Gute Nachricht: Kanalsanierung nur halb so schlimm

Manfred Kellner beschwert sich auch über Lastwagen, die sich immer wieder in die Lennershof-Siedlung verirren, weil die Straße zur Hochschule, dem eigentlich Ziel der Brummi-Fahrer, ebenfalls Lennershofstraße heißt. Er sieht durch diese Belastung einen Zusammenhang mit dem maroden Kanal.

„Stimmt nicht“, sagt Thomas Fründ vom Baustellenmarketing. Der Kanal sei von 1954 und einfach in die Jahre gekommen. Die gute Nachricht: Die Straße muss für die Reparatur nicht aufgerissen werden, wie ursprünglich vermutet. Fründ: „Das Ganze ist nicht so schlimm und wird an einem Tag erledigt. Einfach Deckel auf, dann den Kanal mit einem Kunstharzgemisch abdichten und fertig.“

Dies bestätigt auch Stefan Nowack, Pressesprecher der Feuerwehr. Er kennt die Probleme in der Lennershof-Siedlung, will die Anwohner aber beruhigen: „Es ist zwar eng dort, wir kommen aber durch. Wir brauchen eine Durchfahrbreite von 2,50 Metern.“ Werde es doch mal zu knapp, müssten seine Kollegen vor Ort „die Klamotten halt schleppen“. Dafür habe man ja Schläuchen. „Bis zu 100 Meter sind kein Problem.“

Der Stadt ist die angespannte Parksituation am Lennershof seit Jahren wohl bekannt. Eine Lösung indes hat sich nicht. Ob ein parkendes Auto einem Anlieger oder Ortsfremden gehöre, könne nicht festgestellt werden, heißt es aus dem Presseamt. Der ruhende Verkehr werde aber regelmäßig kontrolliert, insbesondere in den Bereichen, aus denen Beschwerden kommen. Oft drücke man aber ein Auge zu, insbesondere an engen Stellen, wo eigentlich nicht geparkt werden dürfe, weil dort auch Anwohner ihre Autos abstellen würden. „Um die Bewohner dieser Straßen nicht zusätzlich zu belasten, erfolgen dort nur Kontrollen bei akuten Behinderungen“, teilt Tanja Wißing vom Presseamt mit.

Einer Anwohnerparkaus-Regelung erteilt die Stadt weiterhin eine Absage. Dies schränke den Parkraum für die Anwohner zu sehr ein.