Querenburg. . Anwohner der Lennershofsiedlung ärgern sich über zugeparktes Quartier, rücksichtslose Radfahrer und Brummis, die sich immer wieder dorthin verirren.
Die Anwohner der Lennershofsiedlung haben die Nase voll. Nicht wegen der Bebauung ihres Quartiers, die ja zumindest vorläufig vom Tisch ist. Nein, sie ärgern sich über zugeparkte Straßen, Brummis, die sich fast täglich in die engen Gassen verirren, und rücksichtslose Radfahrer. Die Hoffnungen, die sie jetzt in einen Ortstermin mit Politik und Verwaltung gesetzt hatten, zerplatzten wie Seifenblasen. Denn für die vielen Probleme, die die Anwohner aufzählten, gibt es leider kaum Lösungen.
„Studenten rasen hier auf ihrer Suche nach einem Stellplatz durch und parken mitunter rücksichtslos“, schimpft Gerd Merkens und verweist auf das Anwohnergebiet. Daniel Tymoszuk traut sich kaum noch, seine beiden Kinder auf die Straße zu lassen. Marcus Ulonska kritisiert, dass die Autos in Kurven und Grünflächen parken. Was ihn und Nachbarin Kerstin Horst nicht verwundert, denn an der angrenzenden Uni sei alles abgesperrt. „Klar, dass die Studenten eine Ausweichfläche suchen – hier, vor unserer Haustür.“
Die Verwaltung sieht leider kaum Möglichkeiten, die Studenten aus dem Viertel herauszuhalten. Eine Anliegerstraße sei schwer zu kontrollieren, Anlieger seien ja auch dort wohnhafte Studenten, Besucher, Vertreter etc. Bei Parkausweisen, die sich manch Anwohner wünscht, würde man sich laut Verwaltung ins eigene Fleisch schneiden. Am Ende würden dann sogar weniger Parkplätze für die Bewohner übrig bleiben.
„Wenn die Stadt einschreitet, würde die Situation auch für die Bewohner schlimmer“, sagt Peter Sennin, Leiter der Verwaltungsstelle Süd. Durch die am Rand parkenden Autos ist die Fahrbahn schmaler als die Mindestbreite von drei Metern. Diese Situation, so Sennin, dulde die Stadt. Und das komme auch den Anwohnern, die ebenfalls dort parken, zugute.
Falschparken, etwa in Kurven, so Sennin weiter, werde geahndet. „Doch stößt das Straßenverkehrsamt an seine personellen Grenzen. So kann in der Lennershofsiedlung nur einmal die Woche kontrolliert werden.“ Auf das Zuparken der Grünflächen hat die Stadt keinen Einfluss – sie gehören der VBW.
Anwohner sind mit dem Ausgang des Ortstermins unzufrieden
Unzufriedenen Anwohnern hält Bezirksbürgermeister Helmut Breitkopf-Inhoff entgegen, dass dieser Ortstermin als Bestandsaufnahme zu sehen ist. „Aktuell prüft die Verwaltung das Ergebnis unserer Zusammenkunft und schaut, was unternommen werden kann.“ Vielleicht etwas hinsichtlich der Beschilderung zur Lennershofsiedlung? „Immer wieder verirren sich Brummis hierhin“, klagt Marcus Ulonska. „Die rangieren dann über unsere Grundstücke.“ Manfred Kellner, der seit 57 Jahren im Quartier wohnt, ärgert, dass „man die Autos zu uns reinholt. Aus der Hustadt dagegen halten sie sie raus.“ Früher, sagt Kellner, hätte man die Kinder gefahrlos draußen spielen lassen können. „Heute ist hier der Wilde Westen.“
Stadt stellt zwei Drängelgitter für die Josef-Franzen-Brücke in Aussicht
Konkret kann die Stadt den Anwohnern lediglich zwei Drängelgitter in Aussicht stellen, die rasenden Radfahrer das Befahren der Josef-Franzen-Brücke über die Unistraße erschweren soll. Was zumindest Anwohner Hans Albert Lingscheidt erfreuen dürfte, der bemängelt, dass die Radfahrer – obwohl verboten – durchweg über die Fußgängerbrücke donnern.