Bochum. . Jubiläumsausgabe zum 25-jährigen Bestehen des Filmfestivals „Blicke“ ging mit Preisverleihung im Kino Endstation zu Ende.
Vier Tage lang feierte das Filmfestival „Blicke“ im Kino Endstation (Bahnhof Langendreer) ein großes Fest zum 25-jährigen Bestehen. Mehr als 40 Filme waren im Wettbewerb auf der Leinwand sowie auf Monitoren zu sehen. Auch zwei begehbare Installationen sorgten für Neugierde unter den Festivalgästen, wobei der „Sonnenaufgangsautomat“ des Künstlerduos „Scheinzeitmenschen“ mit 120 Besuchern einen absoluten Rekord erlebte.
Langjährige Freunde des Festivals gratulierten zum Jubiläum mit sogenannten „Living Trailern“: Die 25 Sekunden langen Clips mit persönlichen Worten wurden während der Festtage gezeigt. Auch die Jury zeigte sich am Ende erschöpft, aber glücklich: „Wir haben in den letzten vier Tagen eine Reise erlebt vom Ruhrgebiet bis nach China, haben tanzende Baustellen und eine kreative Lösung zur Stadtreinigung mit einer Feder kennengelernt“, so die Jury bei der Preisverleihung. „Für diese vielfältige Auswahl danken wir nicht nur den Filmemachern, sondern auch den Verantwortlichen des Festivals.“
Blick in endlose Straßenschluchten
Ein Hauptpreis (1500 Euro) ging an den Filmemacher Yu-Shen Su für seine Doku „Green Island“. Der 36 Minuten lange Film zeigt, wie Kleinstädte in China durch gigantische Hochhaussiedlungen in kürzester Zeit zu riesigen Metropolen werden. So wie Qingdao, dessen endlose Straßenschluchten einer staubigen Geisterstadt gleichen. „Beeindruckend sind Bildgestaltung, Motivwahl und Sounddesign – als stünde man in den Straßen dieser Stadt“, so die Jury in ihrer Begründung.
Auch die Doku „Einwurf zwanzig Pfennig“ von Johannes Klais und Florian Pawliczek wurde mit dem Hauptpreis geehrt. Die Filmemacher haben sich darin auf die Suche nach den letzten Kinderfahrautomaten des Ruhrgebiets begeben, die fast unscheinbar vor Kiosken und Apotheken stehen und nur noch selten zum Einsatz kommen.
Der Spielfilm „Der Mann mit dem Fahrrad“ von Levan Tsintsadze wurde mit 750 Euro geehrt. Der „Querdenker-Preis“ (600 Euro) ging an das Filmessay „Eine Kneipe auf Malle“. Die Doku „Im Dschungel der Flüchtlinge“ erhielt den Publikumspreis (300 Euro).