Weitmar/Wiemelhausen. . Nach den Bezirksvertretungen stimmt auch der Rat zu. Auf dem ehemaligen Blumenhof entstehen mehrere Wohnhäuser. Der umkämpfte Wall muss weichen.

Nun ist es entschieden: Das 1,2 Hektar große Gelände des ehemaligen Blumenmarktes und Gartenbaubetriebes Herker an der Markstraße kann bebaut werden. Hier sollen mehrere Wohnhäuser entstehen. Nach den Bezirksvertretungen Süd und Südwest stimmte nun auch der Rat zu.

Damit ist auch die Diskussion um den Wall beendet. Dieser wurde vor 30 Jahren als Abgrenzung und Lärmschutz für die Nachbarschaft aufgeschüttet, als der Parkplatz gebaut wurde. Um diesen inzwischen natürlich bewachsenen Wall zu erhalten, hatte sich eigens eine Bürgerinitiative von der benachbarten Knappenstraße gebildet. Durch einen Widerspruch gegen den Bebauungsplan wurde auch eine erneute Überprüfung erreicht. Allerdings ohne das erwünschte Ergebnis.

Grün bleibt es auch ohne Wall

Heinz Herker auf dem umkämpften grünen Wall, der für die Bebauung seines Grundstücks weichen muss.
Heinz Herker auf dem umkämpften grünen Wall, der für die Bebauung seines Grundstücks weichen muss. © Klaus Pollkläsener

„Es gibt keinen Anlass, den Wall aus ökologischen Gründen zu erhalten“, sagt Klaus Kleine vom Stadtplanungsamt. „In der Neuplanung des Grundstücks wird daher das Abtragen des Walls vorgeschlagen.“ Ein Vorschlag, den die Politik mehrheitlich abnickte. Grün wird es an der Grundstücksgrenze aber auch ohne den Wall bleiben. Ein Teil der Fläche wird den neuen Grundstücken zugeteilt, der östliche Teil zu den Nachbargrundstücken hin wird mit Bäumen und Sträuchern bepflanzt. Dafür habe man in der Planung auf zwei Häuser verzichtet, sagt Heinz Herker, der das Gelände an das Oberhausener Unternehmen Arsatec verkauft hat. Ohnehin hätte man laut Stadt viel dichter bauen können. Doch da Herker auf dem Grundstück wohnen bleibt und drumherum gebaut wird, „habe ich ein natürliches Interesse, dass es hier grün bleibt“.

Heinz Herker ist erleichtert, dass die Kuh nun vom Eis ist. Das Ganze hat sich dann doch hingezogen. „Die Verträge mit dem Investor sind seit drei Jahren unterschrieben“, sagt er. „Die ersten Gespräche über den geplanten Verkauf mit der Stadt liegen sogar vier Jahre zurück.“

Gelände gleicht „Trümmerfeld“

Vermarktung soll in den nächsten Wochen starten

16 Doppel-, sechs Reihenhäuser und ein Mehrfamilienhaus will der Investor Arsatec auf dem Herker-Gelände bauen.

Mit der Vermarktung will der Bauträger laut Heinz Herker in den nächsten Wochen beginnen. „Die ersten Bagger sollen voraussichtlich im Sommer oder Spätsommer ihre Tätigkeit aufnehmen.“

Doch das will Herker nicht als Kritik verstanden wissen. Dass es zu Verzögerungen kommt, passiere halt. Vielmehr ist der 72-Jährige nun froh, dass es losgehen kann. Das Gelände, auf dem bis vor einigen Jahren noch der Blumenmarkt und der Gartenbaubetrieb standen, gleiche inzwischen einem „Trümmerfeld“, sagt Herker. „Das ist nicht ungefährlich für Kinder, die hier vielleicht spielen.“ Überhaupt freut er sich, wenn in seiner unmittelbaren Nachbarschaft bald Wohnhäuser stehen. „Das ist für alle Seiten schöner als ein laufender Betrieb mittendrin.“