BOCHUM-Werne. . Fotograf Uli Auffermann ist für seinen neuen Kalender durch den Stadtteil gestreift – und begibt sich dabei auch auf die Spuren des Bergbaus.
Die Werner Teiche, der Schacht Arnold, die Rolandstraße: Es sind meist ganz alltägliche Motive, die der Fotograf Uli Auffermann (57) mitten in Werne findet – und doch besitzt sein Kalender, den er in jedem Herbst herausgibt, beinahe Kultstatus. Viele Werner freuen sich das ganze Jahr auf die neue Ausgabe mit frischen Impressionen aus „ihrem Viertel“ – wohl auch, weil sie wissen, dass Auffermann ein echter Werner Junge ist. Die Liebe zum Stadtteil ist in seinen Bildern förmlich mit Händen zu greifen. Jetzt ist sein neuer Kalender erschienen. Wer ein Exemplar ergattern möchte, sollte nicht allzu lange zögern, denn meist sind sie schnell vergriffen.
Was schätzen die Werner so an Ihrem Kalender?
Auffermann: Ich denke, es ist der hohe Wiedererkennungswert für die Bürger. Meinen Kalender gibt es jetzt seit knapp 13 Jahren, und ich hänge nach wie vor an diesem Stadtteil. Und die Werner tun dies auch. Die Reaktionen, die ich bekomme, sind immer überaus positiv. Viele warten in schöner Tradition schon fast darauf.
Gibt es diesmal ein Thema, das Sie beim Fotografieren vor Ort besonders beschäftigt hat?
In jedem Fall das Aus für den Steinkohlebergbau im kommenden Jahr, der Werne einst groß machte. Das Fördergerüst am Schacht Arnold als Teil der ehemaligen Großschachtanlage Robert Müser wird immer an diese Zeit erinnern. Aus diesem Grund ist der Schacht auch vorne auf dem Titelblatt – man sieht ihn morgens beim Sonnenaufgang. Der Arnoldschacht ist ein tolles Wahrzeichen für Werne.
Ein besonders schönes Bild ist Ihnen von den Werner Teichen gelungen. Im dichten Nebel hat das fast etwas Mystisches.
Da war ich ganz früh morgens. Wenn das Grubenwasser dort aus 500 Metern Tiefe an die Oberfläche steigt, dann dampft das in den frühen Morgenstunden. Das sieht super aus! Daneben finden sich natürlich Motive, die einfach dazu gehören: wie Kirchen, Straßenzüge oder die ehemaligen Zechenhäuser „Deutsches Reich“, die an die Blüte des Bergbaus erinnern.
Haben Sie keine Sorge, dass Ihnen die Motive eines Tages ausgehen?
Eigentlich nicht, die Motivlage hat sich noch lange nicht erschöpft. Zu verschiedenen Jahreszeiten und anderen Lichteinflüssen finden sich noch viele Perspektiven.
Für Ihren Job sind Sie viel unterwegs. Warum zieht es Sie immer wieder nach Werne zurück?
Ich fühle mich den Menschen hier einfach sehr verbunden. Egal ob ich beruflich in Wien oder München war: Ich bin immer froh, zurück ins Ruhrgebiet zu kommen. Alle sind so herzlich, direkt – und so wunderbar bescheiden. Außerdem wurde in Werne zur Zeit des Bergbaus Großes geleistet. Mein Herz hängt dran, das sind gute Leute hier.
>>INFO: Den Kalender gibt’s in der Bäckerei Hansen
- Der Kalender „Mein Werne“ ist erhältlich bei der Bäckerei Hansen (Werner Hellweg 497) sowie auf dem Weihnachtsmarkt in Werne und kostet 10 Euro.
- Ebenfalls erhältlich sind Kalender mit Motiven aus Hattingen und von der Ruhr.
- Bestellungen beim Semann Verlag: 0234/ 75877 oder per Mail:
semann-verlag@web.de