Ost. Autor Uli Auffermann schrieb über seine Heimat Langendreer und Werne. Er präsentiert alte und aktuelle Aufnahmen und erzählt spannende Geschichten.
Wie sahen die Stadtteile Langendreer und Werne früher aus? Was hat sich bis heute an vielen Stellen verändert? Diesen Fragen geht das neue Buch „Bochum-Langendreer und –Werne“ von Uli Auffermann nach. Der Journalist und Buchautor veröffentlichte es jüngst in der Reihe „Zeit-sprünge“ des Sutton-Verlages.
Diese Zeitsprünge sind auch der rote Faden durch Auffermanns Buch. In 55 kurzen Texten mit jeweils zwei Fotos – eines alt, eines neu – erzählt es Geschichten von Menschen sowie die Historie von Gebäuden, Vereinen, örtlichen Berufszweigen oder auch von Straßenzügen in den Stadtteilen.
Die Geschichte der Feuerwehr Langendreer-Dorf bis heute ist der Einstieg ins Buch. Diese gründete sich 1873. Ihr Spritzenhaus war zunächst nahe der Kirchschule gelegen. Eine Handspritze und Leitern waren die Ausstattung. Der heutige Löschzug der Freiwilligen Feuerwehr ist mit der Berufsfeuerwehr in der Hauptwache III (Werner Hellweg) zu Hause. Bebildert wird das Ganze mit einem Foto von 1893, dem eines von Januar 2015 gegenübersteht.
Weitere, ähnlich aufgebaute Texte mit Bildern folgen. Das historische Foto vom Amtshaus Langendreer bildet zum Beispiel ein Gegensatzpaar mit der heutigen „Heimatstube Langendreer-Werne“. „Wir haben Herrn Auffermann bei der Suche nach historischen Fotos unterstützt“, erklärt Rudi Weißmantel von der Heimatstube bei der Buchvorstellung.
Die Entwicklung der Geschäftsstraßen sowie der Häuser und Kirchen am „Alten Bahnhof“ kommt durch ausdrucksstarke Fotografien zur Geltung. „Die historischen Fotos zeigen mit Blick auf das in Arbeit befindliche ,Buch’ zum Denkmalbereich, wie viele alte, erhaltenswerte Bürgerhäuser es noch am Alten Bahnhof gibt“, erklärt Bezirksbürgermeisterin Andrea Busche. Derartige Impressionen bietet Auffermann auch vom „Dorf“ sowie von Werne.
Der Autor kennt sich aus – er wuchs in Werne auf, ging in Langendreer zur Schule
„Bei dieser Zeitreise war mir wichtig, dass auch die Menschen, die hier lebten und leben, mit ihren Geschichten zu Wort kommen“, ergänzt Auffermann und weist damit auf ein weiteres Thema des Buches hin, das sich mit Kindheitserinnerungen und der traditionellen Geschäftswelt beschäftigt.
Gegenüber von Zeche Robert Müser aufgewachsen
55 Geschichten und mehr als doppelt so viele historische und aktuelle Fotos beinhaltet das 120-seitige Buch „Bochum-Langendreer und –Werne“ von Uli Auffermann. Ende April im Sutton-Verlag veröffentlicht.
Uli Auffermann, Jahrgang 1960, ist ein Junge aus Werne, aufgewachsen gegenüber von Zeche Robert Müser. Durch Vater, Opa und Onkel ist er eng mit dem Bergbau verbunden und hat das Lebensgefühl und die Werte dieser Epoche verinnerlicht.
Auffermann schreibt Bücher und verfasst Artikel für Magazine und Tageszeitungen.
Bei den Texten schimmert durch, dass der Autor in Werne aufwuchs und in Langendreer zur Schule ging. Kurzum: Der 55-Jährige kennt sich aus. Und beschreibt die Gegebenheiten daher auch sehr anschaulich. Etwa im Kapitel „Bergbau-Reminiszenzen“ zur Zeche Robert Müser in den 60er Jahren: „Mittendrin Schacht Arnold mit dem weithin sichtbaren Fördergerüst von 1928 (steht noch). Unglaublich laut und schmutzig war es. Die Lkw donnerten die schlecht asphaltierte Straße entlang, und direkt neben der düsteren Mauer rumpelten die Güterzüge vorbei.“
Fazit: ein lesenswertes Buch. Schade nur, dass es kein Inhaltsverzeichnis gibt, um schnell zu den einzelnen Geschichten zu gelangen. Spannend ist die Kurzchronik zu den Stadtteilen auf den letzten Seiten.