Bochum. . Seit 2006 gehen die Fußball-Profis zu den die i-Dötzchen der Stadt. Die Schulen können den Besuch gewinnen. Schüler dürfen ein Spiel besuchen.

  • Seit 2006 besuchen die Profis des VfL Bochum regelmäßig die i-Dötzchen der Stadt
  • An zwei Tagen sind fünf Gruppen mit jeweils zwei Spielern und zwei Mitarbeitern unterwegs
  • Die Kinder bekommen Autogramme, Geschenke und Eintrittskarten für das Spiel gegen Sandhausen

Es dauert keine drei Minuten, da kommt die Frage, die viele beschäftigt, aber hier an dieser Stelle gerade keiner erwartet hat. Fußball-Zweitligist VfL Bochum hat Mittelfeldspieler Anthony Losilla und Torwart Felix Dornebusch zur VfL-Schuloffensive in die beiden ersten Klassen der Don-Bosco-Schule an der Friederikastraße geschickt. Die Aufregung in der Klasse 1b von Lehrerin Julia Breker, dort starten die beiden Profis ihren Besuch, ist groß. Sehr groß.

An die Frage, die sein Vater ihm für diesen besonderen Tag mit auf den Weg gegeben hat, denkt der junge Mann, der Erstklässler im VfL-Trikot, aber dennoch. „Wer wird denn euer neuer Trainer?“ will er also wissen und wenn er das einordnen könnte, könnte er sich jetzt und hier schon merken, dass manche Fragen von Fußballern oder anderen Menschen, die gewohnt sind, im Rampenlicht zu stehen, gerne ausweichend beantwortet werden. Wobei: Losilla und Dornebusch wissen es ja wirklich nicht.

Dekoration mit Girlanden mit VfL-Wimpeln

Das sagen sie dann auch und das Thema ist damit durch. Auf jeden Fall bei den Kindern. Die haben weiterhin genug damit zu tun, nicht zu aufgeregt zu sein. Die Klasse haben sie für den Profi-Besuch mit einer Girlande aus eigens beschrifteten VfL-Wimpeln dekoriert. Fast jedes der 28 Kinder – 14 Jungs und 14 Mädchen – hat ein VfL-Trikot an und ebenso viele waren schon mal im Stadion.

Am Samstag, der VfL spielt gegen Sandhausen, wird es daher nicht für alle eine Premiere sein. Wobei sie beim VfL hoffen, dass möglichst viele möglichst oft wiederkommen und dauerhaft Fan werden.

Block soll mit 1200 Kindern gefüllt sein

Der Verein würde auch seine Mitgliederzahl gerne weiter ausbauen, auch wenn die lange angestrebte Zehntausender-Marke inzwischen geknackt ist. „Wenn alle kommen“, sagt VfL-Pressesprecher Jens Fricke, „dann ist ein Block mit 1200 Kindern voll. Wir besuchen mit fünf Gruppen von jeweils zwei Spielern an zwei Tagen 20 Schulen. Das wird man dann auch hören. Die Stimmen sind etwas heller.“ Wie hell, ist dann sofort als Kostprobe zu hören. „Wen lieben wir?“ ruft die eine Seite der Klasse, die andere antwortet mit: „VfL!“

Der Rest ist ein kurzes Frage-Antwort-Spiel, das Verteilen von kleinen Geschenken – VfL-Schreibheft, VfL-Stundenplan und ein Bobby-Bolzer-Kuscheltier –, das ausdauernde Schreiben von Autogrammen und schließlich noch ein Gespräch zwischen Breker und Dornebusch. Motto: „Bist Du aber groß geworden.“ Die beiden kennen sich schon lange. Die Don-Bosco-Schule war Dornebuschs Grundschule, Breker seine Lehrerin. Das ist ein paar Tage her. Vor knapp zehn Jahren hat Dornebusch zuletzt „seine“ Grundschule besucht. Da war er 13, hatte die Hoffnung, Profi zu werden. Der VfL begann seinerzeit die Schuloffensive. Trainer war Marcel Koller.

>>> INFO: Bochum macht Blau-Weiß

Im Jahr 2006 hat der VfL seine Schuloffensive gestartet. Seitdem kümmert sich der Verein ganz speziell um die jüngsten seiner Anhänger und besucht die i-Dötzchen der Stadt.

  • Unter dem Motto „Bochum macht Blau-Weiß“ waren alle Grundschulen der Stadt angeschrieben worden und konnten sich für einen Besuch der Profis bewerben. Zur Bewerbung gehörte ein Quiz mit elf Fragen.