Ehrenfeld/Wiemelhausen. . Schüler der Don-Bosco- und Friederika Schule in Bochum tauschen für eine Woche die Schulbank gegen ein Zirkus-Zelt. Vier Aufführungen sind geplant.

„Gerade stehen, tief Luft holen und den Fuß anwinkeln“, sagt Zirkus-Trainerin Ramona Brumbach. „Und los laufen!“ Die sechsjährige Süreyya spaziert vorsichtig über ein gespanntes Seil. In der Mitte angekommen, lässt sie sich in den Halbspagat gleiten. Ramona hält sie dabei fest an der Hand. Obwohl die erfahrene Seiltänzerin jeden Schritt des Mädchens beobachtet, ist die Darbietung nicht ganz ungefährlich.

„Um nicht runterzufallen muss man immer auf der Fußspitze laufen. Tut man das nicht, kann man auf das Seil stürzen“, sagt Ramona. „Eigentlich bin ich eine sehr strenge Lehrerin, aber die Kleinen machen das so gut, dass ich gar nicht viel erklären muss.“

Neun verschiedene Darbietungen

Bei den Aufführungen dürfen Süreyya und die anderen Mädchen dann zu spanischer Musik über das Seil laufen. Neben Seiltanz konnten sich die Kinder der Don-Bosco- und Friederika-Schule im Rahmen des einwöchigen Zirkusprojektes für eine von neun Darbietungen entscheiden. Statt Mathe und Deutsch stehen diese Woche Jonglieren, Trampolinspringen und Feuerspucken auf dem Lehrplan.

Früh übt sich: Die achtjährige Maja probiert sich im Feuer schlucken.
Früh übt sich: Die achtjährige Maja probiert sich im Feuer schlucken. © Klaus Pollkläsener

„Das ist schon das dritte Mal, dass der Zirkus Lollipop an unsere Schule kommt“, erzählt Elisabeth Hennecke, Schulleiterin der Don-Bosco-Schule. „Für die Kinder ist das eine tolle Erfahrung. Sie wachsen über sich hinaus und haben ein schönes Erlebnis.“ Nur so viel Disziplin seien die Kinder nicht gewohnt. Wer hoch oben am Trapez hängt, muss schließlich auf die Anweisungen der erfahrenen Zirkus-Trainer hören. Auch bei der Gruppeneinteilung haben die Kinder wenig mitzureden. „Die Schüler dürfen zwar ihre Wünsche äußern, doch wer letztendlich welche Darbietung präsentieren darf, entscheiden die Zirkusleute“, so Henneke. „Erfahrungsgemäß wollen die Mädchen zum Trapez oder aufs Seil und die Jungen Feuer spucken.“

Hintergrund

Die Aufführungen finden am Freitag (17.) um 14 und um 18 Uhr statt sowie am Samstag (18.) um 10 und um 14 Uhr.

Eintrittskarten sind im Schulsekretariat der Don-Bosco-Schule und an der Abendkasse erhältlich. Der Eintritt kostet
5 Euro. Adresse: Friederikastraße 21.

Das sieht in diesem Jahr anders aus. Fakir-Trainer und Juniorchef Henry Brumbach freut sich, dass auch einige Mädchen über Scherben gehen und Feuer spucken wollen. Seit vier Jahren reist er Woche für Woche zu einer anderen Schule, um Kindern die Zirkuswelt näher zu bringen. Sein Ziel: Den Teamgeist der Kleinen stärken. „Die Schüler sollen gemeinsam an ihre Grenzen gehen“, so Henry. „Hinzu kommt, dass sie ihre Aufregung überwinden müssen. Ich sage ihnen dann immer, dass auch ich noch vor jeder Aufführung nervös bin. Vor den Vorstellungen werde ich mit ihnen einen Film zur Entspannung gucken. Und wenn dann der Vorhang aufgeht, wird die Aufregung vergessen sein.“