Bochum. . Technik-Dienstleister investiert auf dem ehemaligen Opel-Areal und ist der nächste Hoffnungsträger in Sachen Arbeitsplätze.

  • Die Dekra ist nach DHL offenbar der zweite große Investor auf dem früheren Opel-Gelände
  • Über seine Pläne hüllt sich der Technik-Dienstleister noch in Schweigen
  • Bochum präsentiert sich in diesen Tagen mit mehreren Projekten auf der Expo Real in München

Knapp drei Jahre nach dem Ende der Autoproduktion im Dezember 2014 nimmt die Folgenutzung des früheren Opel-Werks in Laer Konturen an. Nach WAZ-Informationen hat der Deutsche Kraftfahrzeugs-Überwachungs-Verein (Dekra) dort ein 16 000 Quadratmeter großes Grundstück erworben und ist damit nach dem Logistiker DHL das zweite Unternehmen, das sich auf dem Industrie- und Gewerbegebiet Markt 51/7 niederlässt.

Die Dekra bezieht offenbar die Fläche links vor dem erhaltenen Opel-Verwaltungsgebäude D1, der früheren Lkw-Parkfläche. Auch für die gegenüber liegende Seite, den ehemaligen Mitarbeiterparkplatz, hat die Entwicklungsgesellschaft Bochum Perspektive 2022 einen Investor gefunden. Damit wäre der erste Bauabschnitt des insgesamt 69 Hektar großen Areals komplett vermarktet.

Vorstellung in München

Näheres wird womöglich an diesem Donnerstag in München im Rahmen der Immobilienmesse Expo Real bekannt. Oberbürgermeister Thomas Eiskirch (SPD) hatte unlängst beim offiziellen DHL-Baustart in Bochum gesagt, er rechne für das frühere Opel-Areal mit Zusagen bis Jahresende von mehr als 2000 Arbeitsplätzen. Die Stadt stellt bei der Expo mehrere ihrer Projekte vor.

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Was genau die Dekra auf dem früheren Opel-Gelände plant, ist bislang unbekannt. Das 1925 in Berlin gegründete Unternehmen, das seinen Sitz mittlerweile in Stuttgart hat und das insgesamt 39 000 Mitarbeiter beschäftigt, blieb am Mittwoch auf Fragen zu seinen Bochum-Plänen eine Antwort schuldig.

Presswerk weicht nächstes Jahr

Derweil laufen die Vorbereitungen für den zweiten Bauabschnitt, der dem Vernehmen nach im kommenden Frühjahr in Angriff genommen werden soll. Anstelle der noch stehenden Halle D3, dem mit Abstand größten Gebäude auf dem Gelände, in dem früher das Presswerk untergebracht war, sollen Flächen für weitere Firmenansiedlungen entstehen. Für die Aufbereitung benötigt die Bochum Perspektive nun offenbar vorübergehend eine Lagerfläche.

Sie hat daher bei der Stadt beantragt, den 6372 Quadratmeter großen, früheren Neuwagenparkplatz an der Alten Wittener Straße, auf dem zwischenzeitlich Leichtbauhallen für die Unterbringung von Flüchtlingen aufgestellt waren, für maximal drei Jahre zur Zwischenlagerung von sogenanntem Schluff nutzen zu dürfen.

Gesellschaft lagert Schluff auf altem Opel-Parkplatz

Die „unbelasteten Bodenmassen“, wie es in einer Verwaltungsmitteilung heißt, sollen auf dem in weiten Teilen bereits mit Asphalt versiegelten Boden zwischengelagert und nach der Sanierung der Werksfläche dort wieder eingebaut werden.

Auf der Fläche, auf der mittelfristig der Bau eines Regenrückhaltebeckens vorgesehen ist, sollen Mieten mit einer Höhe von bis zu maximal zehn Meter Erde entstehen, die abgedeckt werden sollen. Die Bauverwaltung beabsichtigt nach eigenem Bekunden, dem Vorhaben zuzustimmen.