Bochum. . Die Großdemonstration der Stahlarbeiter soll am 22. September vor dem Colosseum an der Alleestraße stattfinden. Das erfuhr die WAZ am Donnerstag.
- Die Großdemonstration der Thyssen-Krupp-Stahlarbeiter soll vor dem Collosseum in Bochum stattfinden
- Wie die WAZ erfuhr, wurde dieser zentrale Standort in Absprache mit der Polizei ausgewählt
- Mehrere tausend Teilnehmer werden am 22. September erwartet – u.a. SPD-Kanzlerkandidat Schulz
Die Großdemonstration der Stahlarbeiter gegen die sich abzeichnende Fusion der Stahlsparten von Thyssen-Krupp und Tata wird im ehemaligen Herzen der alten Bochumer Stahlstadt stattfinden. Das Colosseum, direkt an der Alleestraße neben dem Jahrhunderthaus, wird mit seinem massiven Mauerwerk und dem großen Vorplatz voraussichtlich am Freitag, 22. September, Schauplatz der Demonstration gegen die Zusammenlegung der Stahlsparten der beiden Großkonzerne sein.
Harald Pfennig, Betriebsratschef des Thyssen-Krupp-Werkes an der Essener Straße, geht davon aus, dass 5000 Menschen sich dort in der nächsten Woche versammeln werden. „Der Platz ist nach Schätzungen für bis zu 10 000 Menschen ausgelegt“, erklärt er. Derzeit laufen die letzten logistischen Planungen in Absprache mit der Polizei.
Verkehrsbehinderungen zu erwarten
Der WAZ liegen Informationen vor, dass Demonstrationszüge der Arbeitnehmer hin zum Versammlungsort geplant sind. Deshalb wird an dem Tag zwischenzeitlich mit Verkehrsbehinderungen im Bereich der Alleestraße zu rechnen sein. Die Produktion wird für einige Stunden in Bochum und an anderen Stahlstandorten von Thyssen-Krupp ruhen. „Unsere Betriebsleiter sind informiert, dass wir spätestens um 8 Uhr die Produktion stilllegen“, erklärt Pfennig das Vorgehen. „Gegen 14 oder 15 Uhr, spätestens zur Mittagsschicht, werden wir wieder anwalzen.“ Die Mitarbeiter seien am Donnerstag bereits über die geplanten Maßnahmen informiert worden.
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Am kommenden Sonntag, 17. September, kommen bei der Gesamtbetriebsratsausschussklausur zunächst sämtliche Arbeitnehmerverteter der einzelnen Thyssen-Krupp-Standorte in Dortmund zusammen, um auch die letzten inhaltlichen Details für die Großdemonstration zu klären. Laut Harald Pfennig geht es darum, einen Forderungskatalog zu erarbeiten, „der noch einmal all das bündeln soll, was wir in den letzten Jahren zur Stahlfusion beschlossen haben“.
Dieser Katalog soll bei der Demonstration den Vertretern aus der Politik überreicht werden. SPD-Kanzlerkandidat Martin Schulz hat nach WAZ-Informationen bereits zugesagt. Die Teilnahme von Außenminister Sigmar Gabriel gilt weiter als unsicher.
IG Metall will sich erst am Montag äußern
Die IG Metall will sich erst am Montag zu allen Details äußern. Knut Giesler, Bezirksleiter der IG Metall Nordrhein-Westfalen, der am Mittwoch bereits harte Kritik an der Zurückhaltung der Landesregierung in der Debatte um die Zukunft der Stahlsparte von Thyssen-Krupp geäußert hat, will die Arbeitnehmer aber auf Widerstand einschwören.