Laer/Altenbochum. . Die Bewohner des künftigen Behindertenheims in Laer freuten sich schon, dass es nun endlich losgeht. Doch nun steht eine weitere Prüfung an.
Schlechte Nachricht für alle, denen die Brachfläche im Herzen Laers ein Dorn im Auge ist: Der Bau des Wohnheims für Menschen mit Behinderung, das das Evangelische Johanneswerk dort errichten will, verzögert sich erneut. Eine weitere Prüfung durch die Stadt steht an . . .
Auch der Kirchen-Abriss zog sich hin
Die evangelische Kirche in Laer wurde im März 2015 abgerissen. Auch wesentlich später als ursprünglich geplant. Dadurch verzögerte sich auch der Bau des Johanneswerk-Wohnheims.
Zunächst hat man beim Evangelischen Johanneswerk mit Baukosten in Höhe von ca. zwei Millionen Euro kalkuliert. „Doch durch den Bauboom sind die Preise gestiegen“, sagt Hans-Jakob Matthes, so dass es bei dieser Summe am Ende ganz sicher nicht bleiben wird.
Hans-Jakob Matthes, Regionalgeschäftsführer des Evangelischen Johanneswerks, ist entsprechend zerknirscht. Gerade erst hatte er der WAZ erleichtert verkündet, dass es an der Stelle, wo bis Frühjahr 2015 40 Jahre lang die evangelische Kirche stand, endlich losgeht. Im Laufe der nächsten Woche sollte damit begonnen werden, die Baustelle einzurichten. Auch der Termin für die Grundsteinlegung stand schon fest: der 4. Oktober. Abgesagt.
24 künftige Bewohner warten auf den Baubeginn
Denn kurz nach Verkünden der frohen Botschaft erfuhr Hans-Jakob Matthes, „dass das städtische Wohnbauförderungsamt zuvor noch prüfen will, ob bei der Vergabe der Aufträge an die verschiedenen Gewerke auch alles mit rechten Dingen zugegangen ist“. Man habe die Hoffnung, dass diese Prüfung schnell geht. „Aber es kann sich auch über Wochen hinziehen“, sagt Matthes. „Und wir stehen bei den Handwerksfirmen im Wort, dass sie jetzt bauen dürfen. Es könnte sich also alles weiter nach hinten verschieben.“
War Hans-Jakob Matthes gerade noch froh, den Laer’schen nun bald auch sichtbare Fortschritte präsentieren zu können, ist diese Erleichterung schnell wieder in Ernüchterung umgeschlagen. „Ich habe mich so gefreut, dass es losgeht.“ Und nicht nur er. Auch die 24 zukünftigen Bewohner des neuen Wohnheims, die es kaum erwarten können, dort einzuziehen.
Vor lauter Vorfreude auf den Baustart fertigten sie jetzt selbst ein Holzschild mit der Aufschrift „Bald geht es los – Baubeginn. Wir freuen uns“, das sie jetzt auf der Brachfläche anbrachten, um den Laer’schen eine Begrüßungsbotschaft zu schicken. Im Goerdthof in Altenbochum, wo die Bald-Laer’schen aktuell noch wohnen, gibt es kaum ein anderes Thema. „Die Bewohner wollen auch den Baustellenverlauf ganz genau verfolgen, Fotos über die einzelnen Bauabschnitte machen und ein Baustellen-Tagebuch anlegen“, weiß Hans-Jakob Matthes.
Goerdthof wird abgerissen
Am meisten freuen sich die Bewohner, bald einen Aufzug zu haben. „Denn den haben wir im Goerdthof nicht“, sagt Bereichsleiterin Sybille Milewski, die mit nach Werne gehen wird. Seit ca. 35 Jahren nutzt das Evangelische Johanneswerk den Goerdthof als Wohnheim für Menschen mit Behinderung; Frauen und Männer, jung und alt, bunt gemischt. Doch das Gebäude ist so marode, dass es abgerissen wird. Von den 40 Bewohnern ziehen 24 nach Laer, für die übrigen 16 wird an selber Stelle neu gebaut.