Bochum. . Der Betrieb der Jahrhunderthalle ist bis 2027 gesichert. Das Land stellt neun Millionen Euro für den Unterhalt des Industriedenkmals bereit.
- Der Betrieb der Bochumer Jahrhunderthalle ist für die nächsten zehn Jahre gesichert
- Der Regionalverband und die Hallengesellschaft besiegelten am Montag einen Standortvertrag
- Er sieht bis 2027 neun Millionen Euro Landesgelder für den Unterhalt des Industriedenkmals vor
Der Betrieb der Jahrhunderthalle ist für die nächsten zehn Jahre gesichert. Bis 2027 stellt das Land neun Millionen Euro für die Instandhaltung bereit.
„Das ist eine wichtige Investition: Nicht nur für uns in Bochum, sondern für das gesamte Revier“, sagte Andreas Kuchajda, Chef der städtischen Betreibergesellschaft BOVG, am Montag bei der Vertragsunterzeichnung mit dem Beigeordneten des Regionalverbands Ruhr (RVR), Martin Tönnes.
Eine echtes Wahrzeichen von Bochum
Der Zahn der Zeit nagt am Industriedenkmal in Stahlhausen, das (so OB Thomas Eiskirch) längst „zu einem echten Wahrzeichen unserer Stadt“ geworden ist.
Die Maschinenhalle des Bochumer Vereins – die heutige Jahrhunderthalle – wurde 1902 erbaut. Das Dampfgebläsehaus (1878) und die Turbinenhalle (1890) haben noch mehr Jahre auf dem Buckel. Für die BOVG eine bautechnische Wundertüte. „Wir wissen heute nie, was uns morgen vor die Füße fällt“, sagt Kuchajda.
Dächer und Fassaden werden saniert
- Für die planbaren Sanierungen und Wartungen, aber auch für alle Unwägbarkeiten ist die Kasse gut gefüllt. Wie schon in der vergangenen Dekade sieht der Standortvertrag zwischen RVR und BOVG eine Fördersumme von neun Millionen Euro binnen zehn Jahren vor.
- Jährlich 700 000 Euro stehen für die Grundsicherung der Gebäude bereit: für die Sanierung der brüchigen Dächer, die alsbald ansteht, ebenso wie für die Sicherung der bröckelnden Fassaden.
Jährlich 190 000 können in die Instandhaltung gesteckt werden: etwa für die Gaslampen, die auf LED umgerüstet werden, ohne dabei ihren historischen Wert zu verlieren.
Halle steht für die Reviergeschichte
Alle Arbeiten, alles Geld dient dazu, die Jahrhunderthalle als Standort der Route der Industriekultur zu bewahren. Denn auch und vor allem die stählernen Monumente stolzer Reviergeschichte seien es, die dem Ruhrgebiet jährlich acht Millionen Übernachtungen von Touristen bescherten.
„40 Prozent mehr als noch 2009“, betont Tönnes. „Industriegeschichte ist unser Alleinstellungsmerkmal. Das zu sichern, zahlt sich auch wirtschaftlich aus.“
In der Top 10 der beliebtesten Ziele
Bochum komme dabei eine wichtige Rolle zu. Mit jährlich 200 000 zahlenden Besuchern (Radler, Spaziergänger und „Touris“ abseits der Veranstaltungen nicht berücksichtigt), als Heimstatt u.a. der Ruhrtriennale, rangiere die Jahrhunderthalle in den Top 10 der beliebtesten Ausflugsziele in NRW.
Wer in Zeiten knapper Kassen Kritik an den Millionen-Aufwendungen des Landes übt, solle seinen Blick gen Paris oder London richten, rät Kuchajda: „Beim Eiffelturm oder der Tower Bridge steht auch außer Frage, dass öffentliche Gelder für den Erhalt der Bauwerke fließen, die ähnlich alt sind wie die Jahrhunderthalle.“
>>> INFO: „Eissalon Ruhr“ kommt zurück
- Nach dem Erfolg zum Auftakt wird es ab Dezember in der Jahrhunderthalle eine Neuauflage des „Eissalons Ruhr“ geben. „Die Planungen laufen“, so Hallenchef Andreas Kuchajda.
- Zwar herrsche zum Jahreswechsel Terminnot. Die Eisbahn werde aber in jedem Fall wieder für einige Woche aufgebracht.
- 31 000 Besucher waren bei der Premiere gezählt worden.