Bochum. Der Naturschutzbund macht auf Bildungstour Halt in Bochum. Ausstellung informiert über Biologie, Verhalten und Umgang mit freilebenden Wölfen.
- Nabu reist zwei Jahre lang durch NRW und klärt mit Ausstellung über Rückkehr des Wolfes auf
- Ausstellung macht das Wildtier interaktiv erfahrbar. Themen reichen von Wolfskommunikation bis Trittsiegel
- Nabu betont: Wissen über Wölfe ist Voraussetzung für Schutz des Wildtiers
Kleine dreieckige Ohren, helle gelbliche Augen und eine grau bis bräunliche Fellfärbung, dazu schlank und hochbeinig. Lange dauert es nicht, bis klar ist, um wen es in der neu eröffneten Ausstellung im Tierpark Bochum geht. „Um den Wolf natürlich“, ruft Lenny.
Für den Achtjährigen ein wahres Highlight. „Wölfe sind meine Lieblingstiere, aber freilebend habe ich noch keinen gesehen.“ Das ist in NRW bislang auch erst sieben Mal vorgekommen.
Ausstellung reist durch ganz NRW
„Der Wolf kehrt, nachdem wir ihn vor 150 Jahren ausgerottet haben, zurück“, sagt Katharina Stenglein, die als Projektkoordinatorin des Naturschutzbundes (Nabu) die Wanderausstellung nach Bochum gebracht hat. Zwei Jahre lang reist der Nabu dabei auf einer Bildungstour mit dem Titel „Die Rückkehr des Wolfes nach NRW“ durch das gesamte Bundesland, macht Halt in zehn Partnerzoos und an weiteren Ausstellungsorten.
„Wir wollen über die Biologie und das Verhalten freilebender Wölfe aufklären“, erklärt Stenglein. Das sei eine wichtige Voraussetzung für den Schutz der Tiere: „Die Menschen müssen wissen, was die Rückkehr des Wolfes für uns bedeutet und warum er überhaupt wiederkommt“, so Stenglein.
Der Wolf soll erfahrbar gemacht werden
So gibt die Ausstellung nicht nur Antwort auf Fragen wie: „Was tun, wenn ein Wolf auf mich zukommt?“ oder erklärt, was gesellschaftlicher Wandel mit der Rückkehr zu tun hat, sondern macht den Wolf auch erfahrbar: Während Karen Becker ein Wolfsfell streichelt, staunen Lenny und sein Freund Jona über den Schädel des Tieres. „Ich wollte unbedingt sehen, wie groß die Zähne des Wolfes sind“, sagt Lenny und Jona rätselt: „Ich versuche herauszufinden, wie schnell der Wolf laufen kann“.
Antworten finden die beiden allemal und lernen dabei gleichzeitig: „Auf einer Deutschlandkarte kann man sehen, wo Wölfe gesichtet wurden, und wir stempeln die Trittsiegel“, so der Achtjährige. Das gefällt Becker: „Wenn man das Tier schon nicht sehen kann, ist es toll, es dennoch greifbar zu erfahren“.
Intensive Aufklärung ist wichtig
So spielerisch die Annäherung auch ist, Nabu-Landesvorsitzender Josef Tumbrinck, betont: „Die durchreisenden Wölfe zeigen uns, dass es nur eine Frage der Zeit ist, bis Wölfe auch in NRW wieder heimisch sind. Es braucht intensive Aufklärungsarbeit für den richtigen Umgang.“
Das kommt Besucherin Angelika Krawczyk gelegen: „Ich weiß noch nicht viel über den Wolf, daher ist die Ausstellung für mich sehr spannend.“
>>> Ausstellung ist bis Ende August zu sehen
Die Ausstellung „Die Rückkehr des Wolfes nach NRW“ ist bis Ende August im Tierpark zu sehen. Danach reist sie nach Warburg, Rheine und Hattingen. Die weiteren Stationen finden sind auf www.nrw.nabu.de zu finden.
Freilebende Wölfe wurden bislang sieben Mal in NRW nachgewiesen, zuletzt in der Nähe von Gummersbach und Bad Berleburg.
Das Projekt wird gefördert von der Stiftung Umwelt und Entwicklung.
Die Kosten der Ausstellung belaufen sich auf rund 90 000 Euro.