Bochum. . Die beliebte Trinkhallen-Tour Ruhr mit dem Klarinetten-Duo „Die Verwechslung“ legt wieder los. Das Auftaktkonzert steigt am 7. August in Bochum.

  • Seit fünf Jahren ist das Bassklarinetten-Trio „Die Verwechslung“ alljährlich unterwegs
  • Auf seiner musikalischen Tour bespielt das Terzett die Trinkhallen/Kioske im Ruhrgebiet
  • Der Auftakt 2017 erfolgt am 7. August an der Bochumer „Trinkhalle“, Herner Straße 8

Für Live-Musik anne Bude sorgt das Bassklarinetten-Ensemble „Die Verwechslung“ bereits seit dem Kulturhauptstadtjahr 2010. Im August starten die Musiker zu einer neuerlichen Trinkhallen-Tour durchs Ruhrgebiet. Das Auftaktkonzert gibt’s in Bochum.

Gemeinsam mit Gastkünstlern unterschiedlichster Sparten besucht das Klarinetten-Ensemble zum insgesamt fünften Mal drei Wochen lang Kioske und Trinkhallen zwischen Dortmund und Duisburg. Die Orte des alltäglichen Aufenthalts verwandeln sie für jeweils einen Abend in Bühnen für zeitgenössische Improvisierte Musik.

Auseinandersetzung wird gesucht

Der künstlerischer Austausch an ungewohnter Stelle ermöglicht ungeahnte Erfahrungen, die Überwindung stilistischer Grenzen, und der offene Dialog mit dem Publikum stehen stets im Mittelpunkt. Unvergessen in dieser Hinsicht der Auftritt der „Verwechslung“ vor einigen Jahren vor Elly Altegoers Büdchen an der Farnstraße. Zu den Klarinetten-Sounds warf der Künstler Matthias Schamp seinen „Mythos-Grill“ an, servierte frische Pommes und gemahnte (Mythos!) an die Antike.

2013 gastierte die Trinkhallen-Tour mit dem Künstler  Matthias Schamp vor Ellys Büdchen.
2013 gastierte die Trinkhallen-Tour mit dem Künstler Matthias Schamp vor Ellys Büdchen. © Olaf Ziegler

„Pop trifft auf Free Jazz, Avantgarde auf Trash, postdramatisches Theater auf die ungeschminkte Realität“ – so geben die Musiker Florian Walter, Felix Fritsche und Lutz Streun ihre künstlerisch-musikalische Richtung vor. Dass die gemeinhin als „sperrig“ empfundene Improvisierte Musik die Leute überfordern könnte, bewahrheitete sich übrigens nicht.

„Die Menschen wollen die Konfrontation mit unbekannter Kunst, die Auseinandersetzung, das Abenteuer. Und manchmal auch das Nicht-Verstehen-Müssen“, so Trinkhallen-Tour-Sprecherin Hanna Fink. Immerhin sei „Musik ja keine Matheaufgabe“, wie einmal ein Zuhörer in Bottrop meinte.

Austausch mit Regionen in Europa

„2017 haben wir ein auf fünf Jahre ausgelegtes Austauschprogramm mit verschiedenen Regionen in Europa gestartet, die sich in ähnlichen strukturellen Umbrüchen befinden wie das Ruhrgebiet“, berichtet Fink. In diesem Sommer wurde eine Künstlergruppe aus Belgien eingeladen, eine Woche mit der „Verwechslung“ im Ruhrgebiet zu verbringen. „In der zweiten Jahreshälfte reisen wir dann im Gegenzug ins Ausland, um mit denselben Künstler/innen vor Ort eine eigenständige Tour zu entwickeln“, so Fink.

Das erste Live-Konzert der Trinkhallen-Tour 2017 gibt es am Montag (7.8.) an der „Trinkhalle“, Herner Straße 8. Beginn 17 Uhr.

>>>>>>Projekt wird fotografisch begleitet

Alle Kioske sind bequem mit öffentlichen Verkehrsmitteln zu erreichen. Die Konzerte beginnen um 19 Uhr, der Eintritt ist frei. Alle Infos und Termine findet man auf www.trinhallentour.ruhr.de

Begleitet wird das Projekt von der Fotografin Caroline Schlüter, die sich in ihrer Dokumentation mit der Frage auseinandersetzt, wie menschliches Handeln unseren Lebensraum beeinflusst.