Bochum. Bleibt der „Kult-Kiosk“ Altenbochum erhalten? Die Zeichen stehen gut. Ein Ladenlokal 300 Meter entfernt ist als Ausweichquartier in Sicht.
Der „Kult-Kiosk“ in Altenbochum steht vor dem Umzug. Die Pächter Regina und Dirk Boretzki planen, ein leerstehendes Ladenlokal 300 Meter stadteinwärts am Freigrafendamm anzumieten. „Dort könnten wir sogar ein Café betreiben.“
Nach 65 Jahren muss die Trinkhalle einem Neubauprojekt weichen. Markus-Bau errichtet auf der Fläche an der Ecke Liebfrauenstraße 40 bis 50 Eigentumswohnungen. Altenbochum kämpfte mit den Boretzkis um das starke Stück Revier-Kultur. 1900 Unterschriften wurden gesammelt. SPD und CDU leisteten Beistand. Doch letztlich war klar: Die Bude ist an diesem Standort nicht zu retten.
Betreiber planen Café mit Kuchen und Eis
Im März rückte ein seit 2016 leerstehendes Ladenlokal auf dem Freigrafendamm/Stockyweg als Ausweichquartier ins Blickfeld. Zunächst interessierten sich die Boretzkis nur für den Anbau. Die VBW als Eigentümer will jedoch das komplette Objekt vermieten. Eine Verständigung schien in weiter Ferne.
Nun jedoch stehen die Signale auf Einigung. „Wir wollen es wagen“, sagt Dirk Boretzki (54). Mit seiner Frau hat er sich entschlossen, das gesamte 110-qm-Ladenlokal anzumieten. Das entspricht der dreifachen Fläche der alten Bude. Im Sommer soll es soweit sein. Unter dem Namen „Kult-Kiosk & more“ soll eine begehbare Trinkhalle entstehen. Zusätzlich, so schwebt es Regina Boretzki vor, gibt es Frühstück, Kaffee, Kuchen und selbst gemachtes Eis.
Die alte Reklame soll mit zum neuen Standort
Zwar ist der Mietvertrag noch nicht unterzeichnet. Sowohl die Boretzkis als auch die VEW zeigen sich aber zuversichtlich, dass der neue Standort für den „Kult-Kiosk“ bald in trockenen Tüchern ist. „Wir freuen uns, dass wir die Gespräche wieder aufgenommen haben“, sagt VBW-Sachgebietsleiter Marco Biewald, während Regina Boretzki bereits gedanklich den Schraubenzieher zückt: „Die ,Kult-Kiosk’-Reklame muss mit!“ Das ist sie der Altenbochumer Tradition schuldig.