Bochum. . Zum 50-jährigen Bestehen des Musischen Zentrums der Ruhr-Uni zeigen 22 Künstler, wie sie von Schliekers großem Schaffen beeinflusst wurden.

  • Vor 13 Jahren gestorben, bleibt derBochumer Maler Hans-Jürgen Schliekerbis heute unvergessen
  • Zwei Ausstellungen zeigen, wie sehr das Schaffen Schliekers auf die zeitgenössische Kunst abgefärbt hat
  • „Ausganspunkt“ ist noch bis 28. Juli im Musischen Zentrum sowie im Schlieker-Haus zu sehen

Vor 13 Jahren gestorben, bleibt der Bochumer Maler Hans-Jürgen Schlieker bis heute unvergessen. Seine bekannten, oft farbstarken Gemälde machten ihn zu einem der bedeutendsten Vertreter der informellen Malerei in Deutschland, der zahlreiche Künstler nach ihm entscheidend beeinflusste.

Zum 50-jährigen Bestehen des Musischen Zentrums der Ruhr-Uni zeigen gleich zwei sehenswerten Ausstellungen eben dort sowie im Schlieker-Haus in der Hustadt, wie das Schaffen Schliekers auf die zeitgenössische Kunst abgefärbt hat. Unter dem Titel „Ausgangspunkt MZ“ lassen die Werke von 22 Kunstschaffenden erahnen, welch wesentliche Impulse sie aus ihrer kreativen Zeit im Musischen Zentrum schöpfen konnten.

Aus Spiel wird Ernst

Hans-Jürgen Schlieker (1924-2004), den jeder „Hänner“ nannte, unterrichtete in den 60er Jahren zunächst am Lessing-Gymnasium in Langendreer, ehe er sich ab 1968 dem Aufbau des Bereichs Bildende Kunst im Musischen Zentrum widmete. Dem MZ stand er lange vor, hier sollten Studenten über ihr Studium hinaus künstlerische Erfahrungen sammeln. „Es kommt aber bis heute immer wieder vor, dass Menschen hier ihre Talente für die Kunst entdecken und ihre Begeisterung so weit geht, dass aus Spiel Ernst wird“, erzählt Ortrud Kabus, kommissarische Leiterin des Bereichs Bildende Kunst.

Die Arbeiten von heute überregional erfolgreichen Malerinnen wie Katharina Grosse und Stephanie Abben sind ebenso zu sehen wie die Werke bekannter Bochumer wie Dorothee Bielfeld, Günter Filla, Verena Franzke und Angela Schilling. Daneben sind auch Künstler etwa aus dem Iran, aus Russland und Korea ausgestellt, für die das MZ zeitweilig zur künstlerischen Heimat wurde.

Beachtliches Spektrum

Im Schlieker-Haus in Querenburg, in dem Schliekers Tochter Claudia das Andenken an ihren Vater wach hält, geht die Ausstellung weiter. „Die ausgestellten Werke bestechen durch ihre Vielschichtigkeit und zeigen das beachtliche Spektrum der zeitgenössischen Kunst“, erzählt Mitarbeiter Dominik Olbrisch. Zahlreiche Gattungen wie Malerei, Installationen oder Plastiken sind in der Ausstellung vertreten und belegen eindrucksvoll, wie unterschiedlich sich die verschiedenen Künstler entwickelt haben.

>>>> Ausstellung noch bis Ende Juli zu sehen

Die Ausstellung „Ausgangspunkt MZ“ ist noch bis 28. Juli an zwei Orten zu sehen.

Im Musischen Zentrum der Ruhr-Uni: Mo. bis Fr. von 9 bis 21 Uhr, Sa. 9 bis 16 Uhr.

Das Schlieker-Haus am Paracelsusweg 16 ist geöffnet: Sa., So. und Mi. von 15 bis 18 Uhr und nach Vereinbarung. Eintritt frei. Info: 0234 / 97 89 511.