Bochum. Die Freiwillige Feuerwehr wird mit neuer Schutzkleidung ausgestattet. Kosten für mehr Bewegungsfreiheit und Sicherheit: etwa 240 000 Euro.

  • Kleider machen Feuerwehr – auch in Bochum, wo die Wehr neue Schutzkleidung erhält
  • Die Kosten der Ausrüstung für die Freiwilligen belaufen sich auf etwa 240 000 Euro
  • Besonderer Schutz vor Hitze und Wasser für Frauen und Männer

Neongelbe Streifen leuchten auf den dunkelblauen Jacken und Hosen, die noch fein säuberlich in Kartons verpackt sind. Die Freiwillige Feuerwehr wird mit neuen Uniformen ausgestattet und ihre Schutzkleidung damit auf den modernsten Stand gebracht. In drei Tranchen erhalten die Bochumer Löscheinheiten die neue Oberbekleidung.

Den Anfang machen 109 Jacken und Hosen. „Diese sind für diejenigen gedacht, die fit genug sind, um im Ernstfall gegen Feuer anzukämpfen“, sagt Feuerwehr-Dezernent Sebastian Kopietz bei der Vorstellung der neuen Ausrüstung. Bald werden 80 weitere Modelle geliefert, wie auch 150 Jacken für die Sondereinheiten der Freiwilligen Wehr.

Alte Uniformen halten nicht ewig

Etwa 240 000 Euro kostet die Modernisierung der Ausrüstung. „Das ist gut investiertes Geld. Es dient nicht nur der Sicherheit der Feuerwehrleute, sondern auch der Bochumer Bürger, die sich auf die Feuerwehr verlassen wollen“, sagt Kopietz.

„Wir haben lange auf diesen Moment gewartet“, sagt Feuerwehr-Chef Simon Heußen, der sich ebenso wie seine Wehr-Kollegen über die neue Kleidung freut. Je nach Intensität und Häufigkeit der Einsätze müssen die Uniformen nämlich nach einer gewissen Zeit ausgewechselt werden. „Wir nutzen sie so lange, wie es geht“, sagt er. Aber irgendwann geht es eben nicht mehr.

Schutz vor Hitze, Wasser und Flammen

Die neuen Modelle sehen nicht nur schick aus, sondern bieten den Frauen und Männern dank modernster Technologie auch den höchstmöglichen Schutz. Die dreilagige Spezialausrüstung bewahrt vor Hitze und Wasser, selbst kurzer Beflammung hält sie stand.

Durch die Reflexstreifen, die entlang der Körperkonturen verlaufen, sind die Feuerwehrleute auch in Extremsituationen als solche erkennbar. „Die neuen Modelle sind gut durchdacht“, sagt Heußen und verweist auf Knie- und Ellbogenpolster in den Kleidern.

Eine Garnitur kostet 850 Euro

Insgesamt 850 Euro kostet eine Garnitur mit Hose und Jacke. Eine Investition, über die sich die Freiwilligen freuen: „In der neuen Jacke habe ich spürbar mehr Bewegungsfreiheit“, sagt Jennifer Born. Die 21-Jährige ist seit zwei Jahren bei der Freiwilligen Feuerwehr. „Die alte Jacke war viel zu lang, sie ging mir über die Knie. Selbst die Hosen waren unpassend“, sagt sie.

Die aussortierten Uniformen haben zwar ihren Dienst getan, werden aber nicht automatisch aussortiert, sondern erst einmal auf Mängel überprüft. Gute Modelle werden instandgesetzt und dann einem Pool an Reservekleidung zugeordnet. Nach einem Einsatz werden die Freiwilligen darauf zurückgreifen, solange ihre neue Uniform in der Reinigung ist.

Selbst die Ausrüstung, die nicht mehr im Ernstfall genutzt wird, findet noch Verwendung. „Wir nutzen sie für Übungszwecke, um die neuen Modelle zu schonen“, erklärt Marcus Schroeder, zuständig für die Schutzkleidung der Feuerwehr.

>>> Neue Kleidung und neue Fahrzeuge

350 Mitglieder im Alter von 18 bis 67 engagieren sich in der freiwilligen Feuerwehr Bochum.

Laut Feuerwehr-Dezernent Sebastian Kopietz stellt die neue Ausrüstung einen weiteren Schritt in der Modernisierung dar. Neben der Spezialkleidung wurden jüngst auch neue Fahrzeuge angeschafft sowie die Feuerwehrgerätehäuser erneuert.