Bochum. Paco González starb mit 69 Jahren nach langer Krankheit. Seit den 1970er Jahren hatte der spanische Spaßmacher auch in Bochum seine Bühne.
- Paco Gonzáles gehörte seit den 1970er Jahren zu den Stars der freien Kulturszene
- Vor allem als Clowns-Duo mit seinem Partner Willi Thomczyk bleibt er in Erinnerung
- Jetzt ist der spanische Künstler im Alter von 69 Jahren nach langer Krankheit gestorben
Die Kulturszene trauert um Paco González: Der Schauspieler und Clown starb vor Wochenfrist nach langer Krankheit mit 69 Jahren. Er stammte aus Galicien/Spanien und war doch auch ein Bochumer.
Wer damals dabei war, wird die alten Zeiten nicht vergessen! Paco González und seinem „Kumpel“ Willi Thomczyk konnte man Mitte, Ende der 1980er Jahre hierzulande nicht entkommen. Die zwei spielfreudigen Akteure standen so gut wie jede Woche auf der Bühne, im Kulturhaus Thealozzi ebenso wie im Studio der „Zeche“.
Paco gab den melancholischen Part
„Rotkäppchen“ und, vor allem, „Hallo, Taxi!“ hießen die seinerzeit sehr populären Programme. Willi aus Herne gab den vorlauten, Paco aus Vilardesilva den melancholischen Part. Die beiden waren so witzig! Und (nicht nur) ein bisschen anarchistisch waren sie natürlich auch.
González kam Anfang der 1960er Jahre als Kind spanischer Gastarbeiter nach Dortmund und lernte Installateur. Mit dem Theater kam er durch den spanischen Kulturverein in Berührung. Bei der Aufnahmeprüfung an der Folkwang-Hochschule fiel er zunächst durch.
Seine Auftritte hatten im Ruhrgebiet Kultstatus
Seine komische Begabung beeindruckte das Auswahlgremium jedoch derart, dass die Hochschule ein Jahr später den neuen Studiengang Clown für ihn und seinen Bühnenpartner Miguel Garrido einrichtete.
Erste Engagements führten Paco ans Theater am Turm Frankfurt und schließlich ans Schauspielhaus, dessen Ensemble er während der Peymann-Jahre angehörte („Schule mit Clowns“). Seine Arbeiten mit Willi Thomczyk, mit dem er gemeinsam auch das Theater Kohlenpott in Herne gründete, erreichten im Revier Kultstatus.
Goethe-Schüler besuchten seine Schule für Maskenspiel in Galicien
Seit 1998 arbeitete Paco González vor allem mit der Theatergruppe Familie Flöz, Produktionen dieses später in Berlin beheimateten Maskentheaters wie „Familie Flöz kommt über Tage“ feierten auf der Zeche Hannover Erstaufführung. In seiner Heimat Galicien rief Paco 2003 die Schule für Maskenspiel „Chao do Prao“ ins Leben; dort stattete ihm auch das Zirkustheater Ratz-Fatz der Goethe-Schule Besuche ab – ereignisreiche Tage für die Bochumer Schüler im Nordwesten Spaniens.
Paco González war ein verschmitzer, liebenswerter Mensch, ein eher stiller Typ, oft nachdenklich, der gleichwohl gern und viel erzählte. Nun lassen wir ihm zu Ehren eine Wolke schillernder Seifenblasen steigen, wie er es selbst oft getan hatte.
¡Qué te vaya bien!, Paco!