Bochum-Stiepel. . Kopie der Zeche Haunert neben dem Malakowturm in Stiepel offiziell eingeweiht. Verein dankt den Sponsoren, auf die er auch weiterhin hofft.

Wer öfter im Weitmarer Holz seine Runden dreht, wird sie schon gesehen haben. Denn fertig ist die originalgetreue Nachbildung der Zeche Haunert – nur wenige Schritte vom Malakowturm entfernt – schon länger. Während der Knappenverein Schlägel & Eisen Stiepel/Dorf 1884 bei seinen Projekten sonst auf die Tube drückt, ließ man sich mit der offiziellen Einweihung der hölzernen Kleinzeche bis Anfang dieser Woche Zeit.

Knappen-Chef Rainer Dickhut. Im Hintergrund die Azubis, die gebaut haben.
Knappen-Chef Rainer Dickhut. Im Hintergrund die Azubis, die gebaut haben. © Walter Fischer

Um den Festakt dann zu zele­brieren. Sieben Grußworte dauert es, bis die Knappen und ihre rund 250 Gäste endlich zum Schnapsglas greifen und das Steigerlied singen dürfen, um sich dann die Gulaschsuppe schmecken zu lassen. Rainer Dickhut, der Vorsitzende des Knappenvereins, ist sichtlich stolz auf das Erreichte. Nur zwei Jahre hat es gedauert von der Idee bis zur Fertigstellung. Und dass, wo kurz zuvor erst dem Malakowturm ein neues Dach verpasst wurde.

Wo andere nach so einem Akt erstmal Luft holen würden, geben die Stiepeler Knappen gleich wieder Vollgas. Und der Fuß wird vorerst auch nicht vom Pedal genommen. „Wir haben noch einige Pläne“, kündigt Rainer Dickhut an, der bei der Umsetzung weiter auf die Unterstützung der Sponsoren hofft.

Viel Lob von den Ehrengästen aus der Politik

Zum einen auf die Stadtwerke, die den Nachbau der Zeche Haunert als Zukunftsprojekt mit 26.000 Euro bedachte. Und auf die Firma Deilmann-Haniel, deren Azubis die Förderanlage im Rahmen ihrer Lehrlingsausbildung errichteten.

Von den Ehrengästen, die einer nach dem anderen zum Rednerpult schreiten, gibt es viel Anerkennung für das Engagement des Stiepeler Knappenvereins. „Sie haben hier Großartiges geschaffen“, lobt etwa die Landtags-Vizepräsidentin Carina Gödecke (SPD), die erfreut ist, dass hier „deutsche Bergbaugeschichte bewahrt wird“. Helmut Breitkopf (SPD), Bezirksbürgermeister Süd, hat bei seinen Radtouren ins Weitmarer Holz bereits festgestellt, dass die neue Sehenswürdigkeit von den Leuten gut angenommen wird. „Sie gucken und erklären ihren Kinder, was hier früher passiert ist.“

Auch Uwe Enstipp, Sprecher des Knappen-Landesverbandes, hebt den Einsatz der hiesigen Kittelträger hervor: „Ein wunderschönes Holzfördergerüst, das zeigt, wie nach dem Krieg malocht wurde.“ Im Hinblick auf das Ende des Steinkohlebergbaus im Revier 2018 frohlockt Knappen-Chef Dickhut: „Überall werden die Zechen geschlossen, aber wir in Stiepel weihen eine ein!“ Glück auf.