Linden. . Neue Aktion der Werbegemeinschaft kommt vor allem bei Kindern gut an. Denn diese haben die 100 Vogelhäuschen und 20 Insektenhotels mitgestaltet.
Seit Jahren ist die Werbegemeinschaft Linden darum bemüht, die Einkaufsmeile entlang der Hattinger Straße mehr in den Vordergrund zu rücken. Auch mit der neuesten Aktion will sie für mehr Leben im Ortskern sorgen. Dabei sind die Geschäftsleute allerdings auf die Hilfe unserer gefiederten Freunde angewiesen. Denn für die heimischen Vögel werden seit gestern insgesamt 100 Nistkästen und 20 Insektenhotels im Lindener Zentrum aufgehängt.
„Wir möchten unseren Stadtteil mit Aktionen wie diesen unverwechselbar machen“, sagt Lisa Tschäschke, die zweite Vorsitzende der Werbegemeinschaft. Mit den Vogelhäuschen wolle man neuen Lebensraum für Tiere schaffen. Und für mehr Farbe entlang der Hattinger Straße sorgen. Denn die Nistkästen sind kunterbunt.
Angefertigt in Behindertenwerkstatt
Das liegt an der fleißigen Mithilfe vieler Kinder aus dem Stadtteil. Vier Kindergärten (Outlaw, St. Benedikt, Am Sattelgut, Liebfrauen) und eine Grundschule (Donnerbecke) waren dem Aufruf der Werbegemeinschaft gefolgt und hatten sich bereiterklärt, die kleinen Holzgehäuse anzumalen.
„Wir haben für 20 Vogelhäuschen drei Vormittage gebraucht“, erzählen die Erzieherinnen Sabrina Siefert und Stephanie Irmscher vom Outlaw-Kindergarten an der Dr.-C.-Otto-Straße, die mit den Kindern zur Liebfrauen-Kirche gekommen sind, um mit anzusehen, wie die ersten ihrer Werke an dem großen Ahorn befestigt werden. „Unsere Kinder hatten viele Ideen“, loben die beiden: „Punkte, Herzchen, Handabdrücke – und am Ende waren wir alle genauso bunt wie die Nistkästen.“
BO-Marketing steuert 2000 Euro bei
Mit der Nistkästen-Aktion hat sich die Werbegemeinschaft Linden beim Stadtteilwettbewerb von BO-Marketing beworben und 2000 Euro erhalten.
Kooperationspartner sind sowohl die Stadt als auch die Bogestra, die den Kaufleuten ermöglichen, die Nistkästen u.a. auch an Straßenmasten aufzuhängen.
Jörg Erdmann und Rüdiger Elias von der Werbegemeinschaft sorgen dafür, dass diese auch den richtigen Halt haben. Hausverwalter Erdmann hat sich um die technische Organisation gekümmert und u.a. die Gurte besorgt, mit denen die Nistkästen angebracht werden. Elias stellt seinen Hubwagen zur Verfügung, um in die richtigen Höhen zu kommen. „Innerhalb der nächsten zwei Wochen werde ich jeden Morgen zwischen 5 und 7 Uhr, vor dem Berufsverkehr, ausrücken, um die übrigen Nistkästen und Insektenhotels anzubringen.“
Angefertigt wurden die Holzhäuschen in der Dortmunder Behindertenwerkstatt Gottessegen. „Nach unseren Wünschen“, sagt Agnes Reckert von der Werbegemeinschaft, die sich freut, dass „auf diese Weise die Kinder lernen, dass auch Menschen mit Handicap ganz spezielle Fähigkeiten haben.“ Fotos von den angemalten Nistkästen wurden an die Behindertenwerkstatt geschickt und kamen laut Reckert bei den Beteiligten ganz toll an.
Im Vorfeld der Aktion überließ die Werbegemeinschaft übrigens nichts dem Zufall. „Wir haben uns intensiv eingelesen und schlau gemacht“, sagt Agnes Reckert. So wurde nur abgelagertes Holz verwendet und spezielle Acryl-Farbe gewählt. Die Insektenhotels seien wichtig, um den Vögel genügend Nahrung zu bieten. Den Standort entlang der befahrenen Hattinger Straße hält Agnes Reckert für richtig, „weil Vögel Lärm lieben.“ Und laut der „Hobby-Ornithologin“ auch Gesellschaft: „Deshalb die große Menge an Nistkästen. Ein einzelner würde nicht angeflogen.“