Bochum. . Das Sommerfest der Ruhr-Uni lockt Studierende auch nach Vorlesungsschluss auf den Campus. Für Neulinge bietet die Campus-Feier besondere Chancen.

  • 43. Sommerfest der Ruhr-Universität steigt am Mittwoch auf dem Campus
  • Für Musik sorgen heimische Bands und Gäste, unter anderem aus London
  • Studierende freuen sich über Musik-Entdeckungen und Chance, Kontakte zu knüpfen

Es wird Sommer an der Ruhr-Universität: Vor den Hochhäusern der Geisteswissenschaften tummeln sich Studis auf den Rasenflächen, im kleinen Wäldchen auf der Anhöhe duftet es süßlich nach Harz und alles in allem ist die Grundstimmung auf dem Campus locker und befreit; sogar die brutalistische Architektur des Betonriesen wirkt gleich weniger wuchtig. An diesem Tag sowieso: Denn auf dem Platz vorm Audimax steigt das inzwischen 43. Sommerfest der Ruhr-Uni.

Die erste Band eines Festtages hat es immer etwas schwer: „Wir hatten erst befürchtet, wir spielen vor einer leeren Uni“, scherzt Daniel Moczarski, Frontmann der Bochumer Rockband Alesca. Weit gefehlt: Kurz nach der offiziellen Eröffnung des Uni-Festes durch RUB-Rektor Axel Schölmerich sammeln sich die Besucher vor der Bühne, um dem pathetischen Metal der fünf Pott-Jungs zu lauschen.

Entspannte Möglichkeit, Freunde zu treffen

Daniel Mo von der Band Alesca
Daniel Mo von der Band Alesca © Ingo Otto

Noch ist das Publikum zurückhaltend: die Stimmung ist eher Picknick als Pogo, man wahrt noch eine vorsichtige Distanz zur Bühne. Aber doch: Einzelne Zuhörer widmen sich wenigstens dem wichtigsten Teil der Hardrock-Liturgie, dem Head-Banging – wenn auch beim Zigarettendrehen und im Sitzen.

Anne und Skai sind jedenfalls wegen der Musik hier. Von den Bands, die dieses Jahr auftreten, kennen die beiden Mathe-Studentinnen keine einzige, aber das macht gar nichts: „Letztes Jahr waren wir auch hier, ohne die Bands zu kennen, und waren richtig begeistert“, erzählt Anne. Da war es die Berliner Indie-Band Von Wegen Lisbeth, die für die beiden jungen Frauen zur musikalischen Überraschung wurde. Ein Pflichttermin ist das Unifest für die beiden zwar weniger, eher eine entspannte und unkomplizierte Möglichkeit, mit Freunden und Bekannten zusammen zu kommen: „Man sieht hier ja echt viele Menschen, die man kennt“, sagt Skai.

Uni-Zwerge sammeln für neues Sonnendach

Dabei gibt es auch für alle, die schon etwas länger im Bildungs-Betonriesen leben, auf dem Uni-fest noch einiges zu entdecken: zum Beispiel die Gruppe der Deutsch-Tamilischen Studierenden. An ihrem Stand können sich Gäste vor einer entsprechend dekorierten Fotowand in traditionelle Gewänder werfen, um sich im authentischen Sri-Lanka-Look ablichten zu lassen.

Gemütlich in der Sonne schauen und hören die Studenten den Bands beim Sommerfest zu.
Gemütlich in der Sonne schauen und hören die Studenten den Bands beim Sommerfest zu. © Ingo Otto

Es ist nur eine von zahlreichen Uni-Gruppen, die sich hier auf dem Fest präsentieren: Die Orientalistik-Fachschaft bietet arabische Leckereien an, die Sozialwissenschaftler sorgen für spritzige Stimmung mit ihrer „SoWi-Bole“ und die Uni-Zwerge, die Kita der RUB, verkauft Kuchen für ein neues Sonnendach über ihrem Außenbereich.

Niedrige Getränkepreise, gute Stimmung

Nasstasya Sam ist noch recht neu hier, aber eines hat die 20-jährige Wirtschaftsstudentin schnell bemerkt: Die RUB ist eine Pendler-Uni – was nicht wenigen „Erstis“ das Ankommen schwer macht. Das Unifest bietet sich an, um direkt nach der Vorlesung noch etwas mit den Kommilitonen zu unternehmen: „Wir wohnen ja alle in verschiedenen Städten, aber hier können wir ja direkt nach der Vorlesung was unternehmen“, sagt Nasstasya, die sich vor wenigen Minuten noch mit Makro-Ökonomie und Opportunitätskosten auseinandersetzen musste. Nun widmet sie sich lieber der Preisentwicklung an den hiesigen Bierständen. Das Resumée der angehenden Wirtschaftswissenschaftlerin: „Also die Getränkepreise sind super.“