Bochum. . In den Kunsthallen an der Rottstraße 5 wurde das zehntägige Festival der freien Szene eröffnet. Bemerkenswerte Ausstellung mit Glaskunst.
- Bei der ersten BO-Biennale zeigt die freie Kulturszene vom 8. bis 18. Juni, wie bunt und vielfältig sie ist
- Stadtdirektor Michael Townsend zur Eröffnung: „Wir fördern die freie Szene außergewöhnlich stark“
- Beim Eröffnungsabend ließen sich die Besucher von einem Marionettentheater aus Italien bezaubern
Bereits vor der offiziellen Eröffnung um 18.30 Uhr in den Kunsthallen an der Rottstraße 5 hatten sich knapp 100 Gäste auf dem Hof versammelt. Darunter Bochumer Prominenz wie der Kulturausschussvorsitzende Heinz-Dieter Fleskes, Ilse Kivelitz vom Kulturrat Gerthe, der Leiterin des Prinz-Regent-Theaters Romy Schmidt und Annette Dabs, Chefin der Fidena. Dabs hatte den Machern der BO-Biennale sogar ein besonderes Geschenk gemacht: So übernimmt ihr Forum die Kosten für die Anreise der Compagnie „Di Filippo Marionetten“ aus Italien. Zur WAZ sagte sie: „Das Duo übernachtet im Fidena-Haus.“
„Die Schmerzen vergessen“
Leicht nervös zeigten sich die Mitorganisatoren Annette Helmstädter und Wolfram Lakaszus vor Beginn der Veranstaltung. „Wir haben viel geschafft“, sagte Helmstädter, „aber jetzt stellt sich die Frage: Wird das auch angenommen?“ Auf jeden Fall habe das rund 20-köpfige Organisationsteam in zwei Jahren Vorbereitung „viel Resonanz erfahren“. „Jetzt wollen wir schnell die Schmerzen vergessen“, meinte Lakaszus.
Auch die Stadt Bochum habe ihren Teil zum Gelingen des zehntägigen Festivals beigetragen. Im Vorfeld der Eröffnung sagte Stadtdirektor Michael Townsend: „Wir fördern die freie Szene außergewöhnlich stark.“ Überhaupt sei der Kulturanteil im Haushalt mit rund fünf Prozent der größte in NRW. Und: „Die BO-Biennale hat Planungssicherheit – selbst in einem Nothaushalt.“
Festival soll alle zwei Jahre stattfinden
Eröffnet wurde das genreübergreifende Festival, das künftig alle zwei Jahre stattfinden soll, mit Gesang der Künstlerin Linda Bockholt und einer launigen Anmoderation von Maria Wolf und Helge Salnikau. Es folgten Begrüßungsworte von Kulturdezernent Michael Townsend und Stephan Strsembski, Kunsthistoriker und Kurator. Hierbei verwies Townsend auf die hohe Bedeutung auch von freier Kultur für Bochum und betonte zudem den „internationalen Charakter“ des Festivals.
Danach ging es über zur Vernissage der Ausstellung „SKLO“, bei der Studenten der Universität Zlin in Tschechien ihre bemerkenswerte Glaskunst zeigten. Bei Nüssen, Salzstangen, Bier und Wein unterhielten sich die Gäste angeregt. Ein gelungener Auftakt zum Festivaldebüt.
Weitere Programmpunkte
Mit über 200 Veranstaltungen, mit Lesungen, Konzerten und Ausstellungen wird das Festival BO-Biennale noch bis 18. Juni in der ganzen Stadt gefeiert. Hier einige Highlights der nächsten Tage:
Ruhrliteraten stellen sich und ihre Werke vor. U.a. sind Nina Nübel und Arne Dessaul dabei – am Samstag, 10. Juni, ab 18 Uhr, im Blue Square (Kortumstraße 90).
Das Jazz-Orchester „The Dorf“ vertont live seinen 30-minütigen Film „Das Ende der Kohle“, anschließend gibt es ein Konzert – am Sonntag, 11. Juni, 19 Uhr, im Bahnhof Langendreer (Wallbaumweg 108). Karten: 10 Euro.
„Bye bye 80er, welcome 2030“ heißt ein Streitgespräch zur Zukunft der freien Kulturszene in Bochum u.a. mit Zekai Fenerci, Annette Dabs, Gabi Hinderberger und Romy Schmidt – am Montag, 12. Juni, 19 Uhr, Zeche Eins (Prinz-Regent-Straße 50-60).
Literarischer Stadtrundgang: Besucht werden verschiedene
Romanschauplätze und Orte, an denen Literatur entstand und beeinflusst wurde. Treff: Montag, 12. Juni, 17 Uhr, Blue Square.
„Als das Stadtbad baden ging“: Das Festival wirft einen Blick auf die Geschichte des Stadtbads an der Massenbergstraße 9-13. Mit Kurzfilm und dem Modell des Architekten Vincent Forster – am Dienstag, 13. Juni, 18 Uhr.