Bochum. . Die erste BO-Biennale in Bochum soll vom 8. bis 18. Juni für Furore sorgen. 220 Veranstaltungen sind geplant: Konzerte, Lesungen und Kunst.

  • Geplant sind 220 Veranstaltungen an 50 Orten mit über 160 Beteiligten
  • Alle Programmpunkte finden sich in einem 150 Seiten starken Heft sowie auf der Homepage
  • Eröffnet wird das Festival am 8. Juni in den Kunsthallen an der Rottstraße 5

Das gab’s noch nie: Zur ersten BO-Biennale vom 8. bis 18. Juni schließt sich die freie Kunst- und Kulturszene zusammen und stellt eines der größten Festivals der Stadt auf die Beine. Geplant sind 220 Veranstaltungen an 50 Orten mit über 160 Beteiligten. „Täglich kommen welche hinzu und wollen gerne mitmachen“, freut sich die Organisatorin Dorothee Schäfer über das bemerkenswerte Interesse der freien Kreativen an diesem neuen Zusammenschluss.

Ob Musik, Ausstellungen, Tanz, Film und Theater: Was die BO-Biennale innerhalb von elf Tagen gebündelt für ihr Publikum bereit hält, ist außergewöhnlich. „Für uns ist das ein groß angelegtes, künstlerisches Experiment“, meint Schäfer, die gemeinsam mit ihrem Team die Herkulesaufgabe gestemmt hat, all die vielen Angebote gebündelt zu einem Programm zusammen zu fassen. Das Heft mit allen Veranstaltungen ist über 150 (!) Seiten stark und liegt überall in der Stadt aus (u.a. bei Bo-Marketing, im Q1 an der Halbachstraße und an der Uni). Auch die Homepage gibt umfassend Auskunft.

Sponsoren fördern das Programm

Finanziert wird all dies fast ausschließlich aus Eigenmitteln und mithilfe von Sponsoren, auch kostet ein überwiegender Teil der Veranstaltungen keinen Eintritt. Das Kulturbüro der Stadt fördert die BO-Biennale mit 20 000 Euro, die aber mehrheitlich fürs Programmheft und die Gestaltung der Internetseite aufgewandt worden seien.

Auch interessant

Man merkt: Den freien Künstlern ist es wichtig, sich zu zeigen. Finanzielle Gründe spielen kaum eine Rolle. „An Ideen hat es nie gemangelt. Unser Traum war immer, dass es groß wird“, meint Organisatorin Annette Helmstädter. Wiederholung bei Erfolg nicht ausgeschlossen.

Springorum-Radweg

Ein großer Open-Air-Tag findet an Fronleichnam (15. Juni) von 12 bis 18 Uhr entlang des Springorum-Radwegs statt. Zwischen Glockengarten und Prinz-Regent-Straße erwartet die Besucher ein bunter Mix aus Kunst, Kultur und Spaß. Auf den Bänken gibt es Videos zu entdecken, Klangfahrräder säumen die Strecke, auf einer Bühne (Ecke Wasserstraße / Königsallee) werden viele Künstler auftreten. Um 12 und 15 Uhr starten Stadtspaziergänge am Glockengarten.

Kunstmix 3000

Während der „langen Nacht der Galerien“ sind am Freitag, 9. Juni, 19 bis 24 Uhr, zahlreiche Ateliers in der ganzen Stadt geöffnet. Es gibt Tanzperformances, Musik und Literatur. Auch am 10. und 11. Juni (14 bis 18 Uhr) geht der „Kunstmix 3000“ weiter.

The Dorf

Das Filmfestival „Blicke“ präsentiert am 11. Juni, 19 Uhr, ein Film- und Livemusikprojekt im Bahnhof Langendreer. Das Orchesterkollektiv „The Dorf“ macht sich darin Gedanken über „Das Ende der Kohle“ (VVK 8 Euro).

BO-Bienchen

Das Kinderprogramm „BO-Bienchen“ findet u.a. im Thealozzi statt. Im Zeitmaul-Theater (Imbuschplatz) gibt es am Sonntag, 11. Juni, 11 Uhr, eine spannende mediale Performance für Kinder ab zwei Jahren unter dem Titel „Drei Farben“. Eine Schreibwerkstatt für Kinder gibt es im Blue Square der Uni (Kortumstraße 50).

Die Eröffnung

Eröffnet wird die BO-Biennale am Donnerstag, 8. Juni, 18.30 Uhr, in den Kunsthallen Rottstraße 5, wo das Festival auch sein Zentrum hat. Mit dabei u.a. Sängerin Linda Bockholt und die Schauspieler Maria Wolf und Helge Salnikau.

Es werden noch freiwillige Helfer gesucht! Infos: 0177 / 540 33 50 und www.bobiennale.de

>>> KOMMENTAR: Das werden spannende Tag

Mit einem Festival mit schier überbordendem Programm will die freie Szene zeigen, was in ihr steckt – und das ist eine richtig gute Nachricht. Erstmals in ihrer langjährigen Geschichte ziehen die vielen kleinen Gruppen an einem Strang und machen den kulturellen Reichtum dieser Stadt auf imposante Art deutlich.

Statt wie bislang gern üblich, über fehlende Fördermittel zu klagen, wird diesmal nicht gejammert, sondern geklotzt: mit Pfiff, Motivation, Ehrgeiz und mit viel Eigeninitiative.

Gerne möchte man den Organisatoren, die so viel Herzblut in die BO-Biennale stecken, allen Erfolg wünschen. Mal schauen, ob das Publikum vom (Über-)Angebot nicht erschlagen und verschreckt wird, sondern trotzdem kommt. Spannende Tage stehen bevor.