Bochum. . Der frühere Darsteller des Papa im Bochumer Starlight Express, Carl Ellis, singt am Freitag in der Liebfrauen-Kirche – auf einer Dankes-Tour.
- Carl Ellis war lange der „Papa“ im Bochumer Starlight Express. Jetzt singt der 45-Jährige in Gotteshäusern
- Am Freitag, 9. Juni, tritt er zum Beispiel in der Liebfrauen-Kirche Linden – auf einer Dankes-Kirchentour
- Der Sänger will möglichst viel zurückgeben an die Menschen, die ihn so sehr unterstützt haben
Die Frauen lieben ihn. Natürlich seine vier „Girls“ daheim in Dahlhausen: Ehefrau Amanda, die als Lehrerin an der Carolinenschule arbeitet, sowie die Töchter Maria, Naomi und Olivia. Aber auch die „Ladies“, die ihn auf der Bühne erleben. Carl Ellis zieht die Blicke auf sich. Die Ohren sind bei dem charismatischen Sänger sowieso auf Dauerempfang geschaltet. Seit vielen Jahren in Musicalhallen und Konzertsälen. Neuerdings auch in Gotteshäusern. Heute in Linden.
Mit seiner „Grateful“-Kirchentour kehrt der 45-Jährige in diesen Wochen ins Rampenlicht zurück. Grateful heißt dankbar. Und genau diese Dankbarkeit, diese Herzlichkeit, verspürt Carl Ellis. Möglichst viel davon wolle er zurückgeben, vor allem an die Menschen in Bochum, die ihn so sehr unterstützt haben, sagt der Sänger und Darsteller im WAZ-Gespräch.
Der „Papa“ war ihm langweilig
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Dass es ihn nach Deutschland, ins Ruhrgebiet, verschlagen würde, ist dem Sohn nigerianischer Einwanderer nicht bewusst, als er in den 90er Jahren in seiner Heimatstadt London ein Schauspielstudium aufnimmt. Mit kleineren Musical-Engagement im Westend hält er sich über Wasser. 2004 der wichtigste Karriereschritt: Der Starlight Express strahlt von Bochum bis auf die Insel.
Carl Ellis folgte dem Licht der Sterne, singt am Stadionring vor – und bekommt die Hauptrolle als Papa. Fünf Jahre schlüpft er jeden Abend wieder ins Kostüm der alten Dampflok, erblickt vor jubelnder Kulisse jeden Abend neu das Licht am Ende des Tunnels. Und fährt 2009 doch aufs Abstellgleis. Der Papa sei ihm langweilig geworden, sagt er damals. Er wolle sich als Künstler weiterentwickeln.
Konzert heute Abend in Linden
Auch diese Übung gelingt Carl Ellis meisterhaft. Mal mit Band, mal solo avanciert er zu einem gefragten Live-Künstler mit Entertainer-Qualitäten, steht als Background-Sänger mit den Hardrock-Göttern Deep Purple und Pop-Prinzessin Shakira auf der Bühne. „Ich hatte und habe das große Glück, meine Leidenschaft zum Beruf gemacht zu haben“, erklärt er. Die Teilnahme am TV-Erfolgsformat „The Voice of Germany“ 2015 beschert ihm deutschlandweite Popularität.
Für seine aktuelle Tour hat er Kirchen als Auftrittsorte gewählt. So wie am heutigen Freitag, wenn Carl Ellis in der Liebfrauen-Kirche Linden gastiert (20 Uhr, 15 Euro). Mit Len Mette an der Gitarre präsentiert er eigene Songs, aber auch Klassiker aus Soul und Gospel, etwa Leonard Cohens „Hallelujah“ und die Hymne „Amazing Grace“.
Positive Energien spenden
Seine Botschaft: Dankbarkeit zu zeigen für das, was sein Leben erfüllt. Positive Energien zu spenden an all jene, denen es weniger gut geht. Menschen mit der Musik zusammenbringen, zu verbinden. „Genau das ist es nämlich, was ich selbst in Bochum erfahren durfte.“
Dabei belässt er es nicht bei Musik. Als Botschafter fördert er die Stiftung „Auszeit“ und deren Pflegeheim für behinderte Kinder. Am Samstag wirkt er bei „Bochum grillt“ mit, singt und bereitet Leckereien für den guten Zweck zu. Die Gäste mögen herzhaft zugreifen.
Nicht nur die „Girls“.