Bochum. . Die Wattenscheiderin hat es 2015 unter die besten Talente von „The Voice“ geschafft. Jetzt bestimmt sie selber, wie es weitergeht - und wohin.

  • Die ersten Schritte zur Karriere in der Musikbranche sind gemacht
  • Zuletzt war die 19-Jährige aus Wattenscheid musikalisch in Afrika unterwegs
  • Musikergröße Peter Fox unterstützt die junge Sängerin

Vor zwei Jahren suchte sie bei der TV-Castingshow „The Voice“ ihr Glück und schaffte es unter die zehn besten Talente des Teams von Popstar Andreas Bourani. Heute versucht Alicia-Awa Beissert auf eigenen Beinen zu stehen. Die ersten Schritte sind schon gemacht: Die Wattenscheiderin hat eine eigene Single herausgebracht, ist gut gebucht und hat zuletzt an einem Musikprojekt in Afrika teilgenommen. Die Castingshow verlieh ihr dafür den richtigen Schub.

„Ohne ‘The Voice’ wäre ich heute nicht da, wo ich bin“, sagt die 19-Jährige: „Ich habe mich in vielen Bereichen weiterentwickelt, bin vor allem selbstbewusster geworden. Denn eigentlich bin ich Pessimistin.“ So konnte Beissert anfangs gar nicht glauben, dass sie an der Show teilnehmen darf. Ihre Mutter hatte sie angemeldet, anschließend ging es durch fünf Casting-Stationen, bevor die Blind Auditions in Berlin anstanden. Dort drehte sich die komplette Jury um, als sie die Stimme der jungen Wattenscheiderin hörte. Beissert entschied sich für das Team von Andreas Bourani.

Peter Fox wurde auf die Sängerin aufmerksam

Mit dem hat sie heute keinen Kontakt mehr, dafür sind andere auf sie aufmerksam geworden. Peter Fox zum Beispiel, der die junge Sängerin nach Berlin eingeladen hat. „Er wollte sich inspirieren lassen, ich konnte ganz viel lernen. Das war eine tolle Erfahrung“, erinnert sich Beissert. In vier Tagen wurden zwei Songs aufgenommen, wenn auch nicht zur Veröffentlichung.

Auch der Facebook-Account steht seit der Castingshow nicht mehr still. Vorher ist Beissert nur ab und zu in einem befreundeten Club aufgetreten, mittlerweile finanziert sie sich komplett durch die Musik. Dabei ist sie sich auch für kleinere Auftritte, zum Beispiel auf Hochzeiten, nicht zu schade. Richtiges Neuland war für sie aber die erste Single.

Oldie von Mungo Jerry neu aufgenommen

Im Studio in Köln hatte sie im Sommer vergangenen Jahres den alten Mungo-Jerry-Hit „In the Summertime“ mit ihrer Soul-Stimme neu interpretiert und aufgepeppt. Dazu wurde auf Mallorca ein Video gedreht. „Das war wirklich schön für mich“, sagt Beissert. Über eine Million Aufrufe hat das Video bei Youtube schon. Ein neues Projekt ist in Planung, aber noch zu sehr in den Kinderschuhen, um darüber zu sprechen. Auch eine Band mit Alicia am Mikrofon soll es bald geben.

Zuletzt im Mai war die 19-Jährige bei einem Festival in Ghana. Ihre Wurzeln hat die in Castrop-Rauxel geborene Beissert in Burkina Faso und Mali. Die Afrikareise war somit für sie etwas ganz besonderes. Gemeinsam wurde getanzt, gesungen und am Ende eine Show auf die Beine gestellt. Nach dem Gegenbesuch der Ghanaer folgt bald die nächste Reise nach Kenia. Die Musik soll ihre Leidenschaft bleiben, ein Superstar muss sie aber nicht werden, wie sie sagt: „Bei mir soll das Gesamtpaket stimmen. Ich wünsche mir, dass sich die Menschen von mir inspirieren lassen.“

Zweites Standbein wird noch gesucht

Ein zweites Standbein will sie sich dennoch schaffen. Im vergangenen Jahr hat sie ihr Abitur gebastelt, spätestens nächstes Jahr will sie sich an der Uni einschreiben, Psychologie soll es werden. Bis dahin will Beissert aber das Leben genießen und vor allem reisen: Canada, Spanien, Ghana, Frankreich, Italien, Mali, Burkina Faso, Miami und New York hat sie schon abgehakt. „Ich liebe das Reisen. Es gibt mir auch immer eine gewisse Inspiration“, sagt sie. Der nächste Song wird also sicher nicht lange auf sich warten lassen.

Theater, Ballett und Tanzmariechen

Auf großen Bühnen stand Beissert schon öfters. In ihrer Kindheit spielte sie Theater, tanzte Ballett und war sieben Jahre lang Tanzmariechen.

Auch Musik war immer eine Leidenschaft. Erst nur Karaoke, dann immer professioneller mit Gesangsunterricht unter anderem bei Carl Ellis, dem ehemaligen ‘Papa’ des Starlight Express.