Bochum. Das Kammermusik-Festival Ruhrtal startete 2016 mit großen Hoffnungen. Doch der Traum platzte. Das liegt nicht nur an der Finanzierung.

Mit großen Hoffnungen startete vor Jahresfrist das 1. Kammermusik-Festival Ruhrtal. Jetzt steht fest: das Musik-Fest wird es nie wieder geben. Die private Veranstaltung ließ sich nicht noch einmal stemmen.

Im Mai 2016 hatten die Verantwortlichen eine positive Bilanz des dreitägigen Musikfestes gezogen, das mit Konzerten in der Pauluskirche, im Museum und auf der Wasserburg Kemnade aufwartete. „Wir sind mit dem Auftakt zufrieden“, so Mit-Veranstalter Hans „Pe“ Sturm. Der Termin für die Neuauflage stand schon fest: 17. bis 21. Mai 2017. Doch statt morgen durchzustarten, heißt es nun: Hängen im Schacht.

Künstlerischer Leiter fällt weg

Offenbar hat es an zwei Dingen gehapert. Der Cembalist Carsten Schmidt, ein Bochumer Junge mit Wohnsitz in den USA, wollte neben seinem Erfolgsfestival in Staunton/Virginia auch in seiner Heimatstadt künstlerisch aktiv werden. „Schon bald wurde klar, dass sich Schmidt übernommen hatte“, so Sturm, „er wollte sich daher auf seine USA-Aktivitäten konzentrieren.“

Doch nicht nur der künstlerische Leiter fiel aus, auch die Finanzierung brach weg „Ich habe überall Klinken geputzt, aber es war so gut wie niemand bereit, für das Festival Geld in die Hand zu nehmen“, so Sturm. Möglicherweise habe die Zurückhaltung der Sponsoren auch mit dem Musikforum zu tun.

„Die Klassik-Aktivitäten sind nun einmal dort gebündelt“, stellt Sturm fest. So ist der viel versprechende Ansatz des Kammermusikfestes sogleich wieder versandet. „Der Verein ist begraben, das Festival tot“, so Pe Sturm.