Bochum. . Wegen Zündens eines kräftigen Böllers im Hauptbahnhof steht seit Dienstag ein 24-jähriger Mann vor Gericht. Ein Fahrgast wurde am Ohr verletzt.
Und plötzlich gab es einen ohrenbetäubenden Knall. Mitten im Personentunnel des Bochumer Hauptbahnhofs. Der Mann, der den Kracher mitten zwischen die zahlreichen Fahrgäste auf den Boden geworfen haben soll, steht seit gestern vor dem Amtsgericht. Ihm wird gefährliche Körperverletzung vorgeworfen. Ein Fußgänger (62) wurde schwer an einem Ohr verletzt: Monatelang hatte er Schmerzen.
Der Angeklagte ist 24 Jahre alt und kommt aus Stuttgart. Am vergangenen Silvestertag ging er durch den Bahnhof, weil er zu einer Neujahrsparty wollte. Um 18.30 Uhr explodierte dann zwischen den beiden Gleisanlagen 1/ 2 und 3 / 4 ein Böller. „Es war extrem laut, richtig heftig“, sagte ein Polizeibeamter (45) im Zeugenstand. „Wenn Kinder oder ältere Leute da gewesen wären, möchte ich mir nicht vorstellen, was da los gewesen wäre.“ Und ein Kollege erklärte: „Das war kein China-Böller, das war irgendetwas anderes. Wir haben uns erschrocken.“
Angeklagter beteuert seine Unschuld
Schnell wurde der Tatverdächtige gefasst. Ein Augenzeuge (27) hatte ihn festgehalten, und binnen weniger Sekunden kam auch schon die Polizei. Auch vor Gericht bestätigte der Zeuge, dass dieser Mann den Böller geworfen habe. Doch der Angeklagte bestreitet dies. Auch seine damaligen zwei Begleiter sagen, dass er es nicht gewesen sei. Der Staatsanwalt prüft nun, ob sie eine Falschaussage gemacht haben.
Am 19. Mai werden weitere Zeugen gehört.