Bochum. . Dennoch trägt die neue Ausstellung des Künstlerbundes den Titel „Rookie“. Vier Kreative zeigen ihre Werke – und würfeln sie munter durcheinander.

  • Unter einem „Rookie“ verstehen die Engländer blutjunge Anfänger vor allem im Sport.
  • Vier Kreative sind sind dem Bochumer Künstlerbund beigetreten und stellen erstmals gemeinsam aus
  • Statt ihre Bilder getrennt anzuordnen, haben sie sich für einen ungewöhnlichen Weg entschieden

Als „Rookie“ bezeichnen die Engländer einen blutjungen Anfänger, der sich seine Sporen erst verdienen muss. Vor allem im Profisport findet dieser Begriff häufig Verwendung. Dass es sogenannte „Rookies“ auch beim Bochumer Künstlerbund (BKB) gibt, mag überraschen, denn eigentlich sind die Mitglieder dieses Zusammenschluss allesamt kreative Könner.

Trotzdem: „Rookies – Unsere Neuen“ heißt (natürlich augenzwinkernd) die neue Ausstellung. Darin sind aktuelle Arbeiten von vier Künstlern zu sehen, die der Vereinigung erst kürzlich beigetreten sind. Eröffnet wird die Schau am Donnerstag, 4. Mai, 19 Uhr, in der Galerie 13, dem neuen Domizil des BKB – und die Kunstfreunde dürfen sich auf eine spannende Ausstellung freuen, bei der manches durcheinander geht.

Harmonie trotz heftiger Unterschiede

Denn das ist eine Überraschung dieser Sammelschau: Statt die Werke sauber getrennt voneinander aufzuhängen, haben Birgit Beßler, Krzysztof Gruse, Uta Hoffmann und Daniela Werth ihre Bilder munter durcheinander gewürfelt. Welches Bild von wem stammt, erschließt sich erst bei näherer Betrachtung. „Das hat beim Hängen großen Spaß gemacht“, berichtet Birgit Beßler. Die Stimmung unter den Künstlern ist bestens.

Und die Bilder harmonieren, obwohl sie kaum unterschiedlicher sein könnten. So setzt Uta Hoffmann etwa wuchtige, farbstarke Malereien in Szene. Schicht für Schicht liegen bei ihr die Farben übereinander. Ihr besonderes Interesse gilt dem Licht, das immer wieder durch die Bilder flimmert.

Auf Farbgestaltung bewusst verzichtet

Birgit Beßler hingegen verzichtet bewusst auf jegliche Farbgestaltung. Ihre zarten Abbildungen von Pflanzen sind radikal schwarz-weiß gehalten, in einem Bild scheinen sie sogar fast zu verschwinden. „Der Betrachter soll sich fragen, was das für ihn bedeutet und was das Bild mit ihm macht“, meint sie. „Farbe wäre da unnötig.“ Bei Beßler mischen sich Aspekte der Malerei und der Philosophie.

Der Maler Krzysztof Gruse gehörte zu den Gründern des FKT (Freies Kunst Territorium). In seinen Bildern spürt er atmosphärischen Schwingungen nach. „Das ist ähnlich wie bei der Musik“, sagt er. Daniela Werth beschäftigt sich in ihrem Bildern mit dem Verfall: Im Endstadium der Mumifizierung von Insekten nimmt sie neue Formen und Strukturen wahr, die sie farblich kraftvoll umsetzt.