Bochum. . Sechseinhalb Wochen nach dem bisher ungeklärten Mordfall Rottstraße wird überlegt, ob mit „XY ungelöst“ im ZDF nach den Mördern gefahndet wird.
Auch sechseinhalb Wochen nach dem besonders grausamen Mord an der Rottstraße sind der oder die Täter auf der Flucht. Jetzt überlegen die Ermittler, ob sie zu einer bundesweiten Öffentlichkeitsfahndung mit der ZDF-Sendung „Aktenzeichen XY ungelöst“ greifen.
Dieses blutige Verbrechen hat großes Entsetzen in der Stadt ausgelöst: Am Morgen des 10. Februar (Freitag) gelangten der oder die Täter – eventuell unter einem Vorwand und in Raubabsicht – in die Erdgeschosswohnung eines Ehepaares (78, 79) an der Rottstraße. Dort fielen sie mit unsagbarer Brutalität über beide her. Die Frau starb, der beinamputierte Mann, der auf den Rollstuhl angewiesen ist, wurde schwer verletzt. Er starb am 4. März in einer Klinik in Ostwestfalen. Dorthin wurde er aus Sicherheitsgründen verlegt, weil er der einzige lebende Tatzeuge war. Eine Obduktion konnte nicht klären, ob er an den Verletzungen starb oder weil er ohnehin schon krank war.
Mordfall lässt der Polizei „keine Ruhe“
Die Mordkommission „MK Rottstraße“ ist weiterhin mit acht Kripo-Beamten besetzt. Ein Abgleich mit Tatortspuren und einer Zentraldatei mit Täter-DNA brachte bisher keinen Treffer, allerdings ist der Spurenabgleich noch nicht abgeschlossen. Die Polizei spricht von „akribischen Ermittlungen“. Der Mordfall, so Sprecher Frank Lemanis, „lässt uns auch als Behörde keine Ruhe“.
Hunderte Passanten gehen Tag für Tag direkt am Ort des Verbrechens vorbei. Das Rollo der Tatwohnung ist heruntergelassen. Kerzen und Blumen, wie noch in den ersten Wochen nach der Tat, stehen nicht mehr davor auf dem Gehweg; nur noch zwei vertrocknete Rosen liegen dort. Weiter hängen aber Fahndungsaufrufe in der Nachbarschaft.