Bochum. Fast vier Wochen nach dem Mord an einer Frau in ihrer Wohnung in Bochum ist nun auch der 78-jährige Ehemann gestorben. Er wurde schwer verletzt.
Nach dem Verbrechen an einem älteren Ehepaar an der Rottstraße, ist nun auch der 78-jährige Ehemann gestorben
Die 79-jährige Ehefrau des Verstorbenen war schon am 10. Februar in ihrer Wohnung ermordet worden
Noch immer hat die Polizei keine heiße Spur, der Druck auf die Beamten wächst
Im Mordfall Rottstraße gibt es eine weitere schlimme Nachricht. Der 78-jährige Ehemann, der dieses laut Polizei „äußerst brutale Gewaltverbrechen“ vom Morgen des 10. Februars schwer verletzt überlebt hatte, ist ebenfalls tot. Er starb am vergangenen Samstag, wie die Polizei am Montag bekannt gab. Seine 79-jährige Ehefrau war bereits am Tatort ihren schwersten Verletzungen erlegen
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Damit könnte nun ein Doppelmord vorliegen. Noch ist aber unklar, ob der Tod des Mannes die Folge des Verbrechens war oder ob er eines natürlichen Todes starb. Am Montag sollte er obduziert werden, mit einem Ergebnis ist erst Dienstag zu rechnen. Durch die Gewalt des oder der Täter verlor er sein Augenlicht. Er war bereits vor der Tat pflegebedürftig und saß im Rollstuhl.
Polizei bewachte schwer verletzten Bochumer im Krankehaus
Nach der Tat kam er zunächst in ein Bochumer Krankenhaus, wo er von der Polizei bewacht wurde, weil er Tatzeuge war. Später wurde er in eine Klinik in Ostwestfalen verlegt, in der er nun verstarb. Rund 20 Stunden lang hatte er nach dem Mord hilflos in der Wohnung mit der Leiche seiner Frau gelegen und dann um Hilfe gerufen.
Der oder die unbekannten Täter sind bis heute auf der Flucht. Die Kripo vermutet, dass sich die Täter unter einem Vorwand den Zugang zu der Wohnung des Ehepaares erschlichen haben. Einbruchspuren gibt es nicht. Das Tatmotiv steht weiterhin nicht fest. „Es ist davon auszugehen, dass Bargeld sowie Schmuck erbeutet worden ist“, sagt Polizeisprecher Volker Schütte zwar. Aber sicher ist dies nicht, weil niemand, höchstens die Täter, weiß, wieviel und was genau an Wertsachen in der Wohnung vorhanden war.
Druck auf die Polizei steigt
Sicher ist allerdings, dass die Verbrecher mit größter Wucht und Gnadenlosigkeit auf die Eheleute losgegangen sind. Mit welchem Tatmittel, sagt die Polizei nicht. Die Täter sollen nicht wissen, was die Polizei bereits weiß. So könnte man sie später eventuell besser überführen, wenn man sie schnappen würde.
Durch den Tod des 78-Jährigen ist der ohnehin große Druck auf die Ermittler noch einmal gewachsen. Weiterhin werden DNA-Abgleiche zwischen Tatortspuren und Täterdateien abgeglichen. Bereits in den vergangenen Wochen wurden Spürhunde eingesetzt und Handzettel am Tatort verteilt – zu einer heißen Spur führte das aber bisher nicht.
>> Info: Zeugenhinweis auf zwei verdächtige Männer
- Bei der Handzettel-Aktion am 17. Februar wies ein Zeuge auf zwei Männer hin, die zur Tatzeit (10. Februar, 8 Uhr) in der geöffneten Haustür gestanden hätten.
- Täterbeschreibung der Kripo: „Einer ist 1,80 bis 1,85 Meter groß, schlank und trug schwarze Kleidung sowie eine Mütze. Der Begleiter ist etwas kleiner und trug einen grauen Pullover.“
- Hinweise bitte an die Kripo: 0234/909-4441.
