Bochum. Für etwa 900 Millionen Euro wird in Bochum gebuddelt und gebaut. Unter anderem wird die neue Vonovia-Zentrale in Rekordtempo hochgezogen.

Kaum eine Entscheidung hat in den vergangenen Jahren in der Stadt so viel Spannung erzeugt wie die Frage: Bleibt die Deutsche Annington oder bleibt sie nicht? Am Ende hat sich Bochums einziges börsennotierte Dax-Unternehmen dafür entschieden, seinen Verwaltungssitz weiterhin hier zu behalten.

Dennoch zieht die Annington, die nach der Fusion mit dem Rivalen Gagfah mittlerweile Vonovia heißt, um – wenn auch nur einige Meter: vom angemieteten Bürokomplex an der Philippstraße zur eigenen Konzernzentale an der Ecke Universitätsstraße/Wasserstraße. Dort, auf der Wiese eines früheren Bauernhofs, sprießt seit einigen Wochen der sechsgeschossige und H-förmige Bürokomplex aus dem Boden.

Vorgefertigte Module aus Hamm

In rekordverdächtiger Zeit stapelt das beauftragte Bauunternehmen Goldbeck mit nur wenigen Monteuren die in einem Werk in Hamm vorgefertigten Module aufeinander. So ist es möglich, dass Vonovia im Frühjahr 2018 mit etwa 1000 Mitarbeitern die eigene Immobilie bezieht. Dabei hätte Europas größtem Immobilienunternehmen beinahe die Geschichte einen Strich durch die Rechnung gemacht.

Vonovia Baustelle in Bochum

weitere Videos

    Nachdem der löchrige, vom oberflächennahen Bergbau durchpflügte Boden noch im Herbst aufwändig verfüllt worden war, traten bei den Gründungsarbeiten Ende Oktober auf Teilen der 30 000 qm großen Fläche historische Funde zu Tage. Archäologen des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe (LWL) fanden einen 4000 Jahre alten Siedlungsplatz.

    Funktional schlicht, denn architektonisch eindrucksvoll

    Die Baustelle droht still gelegt zu werden, hätte der Bauherr nicht in Abstimmung mit dem LWL auf eigener Kosten eine baubegleitende Untersuchung des Feldes beauftragt. Nun buddeln die Archäologen in der lehmigen Erde, bevor die Bauarbeiter anrücken dürfen. Ein Verfahren, das die Baukosten, über die sich der Bauherr ausschweigt, noch ein wenig weiter steigen.

    Einige Dutzend Millionen Euro dürfte der neue Verwaltungssitz kosten, den die Vonovia bewusst funktional schlicht denn architektonisch eindrucksvoll gestalten lässt. „Wir bauen keinen Prachtbau, sondern ein funktionales Gebäude, das sich in die Umgebung einpasst“, so Vorstandsvorsitzender Rolf Buch.

    Vonovia zieht an die Universitätsstraße/Wasserstraße

    Vonovia wird auch weiterhin in Bochum bleiben. Foto: Ingo Otto
    Vonovia wird auch weiterhin in Bochum bleiben. Foto: Ingo Otto
    Das DAX-Unternehmen verlegt seinen Sitz an die Ecke Universitätsstraße/Wasserstraße Foto: Ingo Otto
    Das DAX-Unternehmen verlegt seinen Sitz an die Ecke Universitätsstraße/Wasserstraße Foto: Ingo Otto
    Der Umzug ist für 2018 geplant. Foto: Ingo Otto
    Der Umzug ist für 2018 geplant. Foto: Ingo Otto
    1000 Vonovia-Mitarbeiter sollen hier arbeiten. Foto: Ingo Otto
    1000 Vonovia-Mitarbeiter sollen hier arbeiten. Foto: Ingo Otto
    Das Grundstück hat eine Fläche von 30.000 Quadratmetern. Foto: Ingo Otto
    Das Grundstück hat eine Fläche von 30.000 Quadratmetern. Foto: Ingo Otto
    1/5