Bochum. . Die Tiemeyer-Gruppe fährt weiter auf Erfolgskurs. Im vergangenen Jahr übertraf der VW-Händler erstmals die Umsatzmarke von 500 Millionen Euro.
- Die Tiemeyer-Gruppe mit Sitz in Bochum fährt auch weiterhin auf Erfolgskurs
- 2016 wurde beim Umsatz erstmals die 500-Millionen-Marke überschritten
- Für die Standorte an der Porschestraße kündigt das Unternehmen Veränderungen an
Trotz des VW-Abgasskandals hat die Tiemeyer-Gruppe im vergangenen Jahr ein Rekordergebnis erzielt. Erstmals wurde beim Umsatz die Marke von einer halben Milliarde Euro übertroffen. Auch beim Verkauf von Neu- und Gebrauchtwagen gab es deutliche Zuwächse.
„Ich hätte mir die Zahlen nicht so gut vorgestellt“, sagte Heinz-Dieter Tiemeyer am Donnerstag bei der Vorstellung der Jahresbilanz im Audi-Zentrum an der Porschestraße. Auch sein Vertrauen sei „erschüttert“ worden, als 2015 bekannt wurde, dass VW jahrelang die Abgaswerte von Dieselautos manipuliert hat. Doch: „Die Kunden haben es uns nicht böse genommen.“
24.426 Autos wurden verkauft
Das dokumentiert die Geschäftsentwicklung 2016, die die Stellung von Tiemeyer als eine der größten Automobilhandelsgruppen in Deutschland abermals stärkte. 9539 Neufahrzeuge wurden verkauft: zwei von drei Autos waren Volkswagen. Hinzu kamen 14 887 Gebrauchtwagen. Unterm Strich steht ein Umsatzplus von über elf Prozent. Von einer Schwächung des Flaggschiffs VW durch die Turbulenzen in Wolfsburg war im Handel nichts zu spüren. Gleichwohl hält Heinz-Dieter Tiemeyer „die Zeit für Diesel-Fahrzeuge in Deutschland und in ganz Europa für gezählt“.
Fortgesetzt wird der Expansionskurs des 1953 in Werne gegründeten Familienunternehmens. 18 Betriebe gehören inzwischen zur Tiemeyer-Gruppe, die seit Jahresbeginn auch im Sauerland vertreten ist, wo die Bochumer die Schauerte-Gruppe mit vier Autohäusern übernommen haben. Anlass, den Werbeslogan zu ändern. „Wir machen NRW mobil“, heißt es nun. Zuvor war es „das Revier“. 8,5 Millionen Euro wurden allein seit 2012 in den Ausbau der Handelsgruppe investiert. Die Zahl der Mitarbeiter kletterte auf aktuell 1023 Beschäftigte, davon 148 Auszubildende.
Škoda pur an der Porschestraße
Vier Standorte unterhält Tiemeyer in Bochum: einen an der Ümminger Straße in Langendreer, drei an der Porschestraße in Hofstede. Dort stehen im Jahresverlauf wesentliche Neuerungen an. Im Audi-Zentrum an der Porschestraße 2 wird der Gebrauchtwagen-Verkauf massiv erweitert. „Es entsteht eine der größten Gebrauchtwagen-Flächen Deutschlands mit ständig rund 600 Fahrzeugen“, kündigt Heinz-Dieter Tiemeyer an.
Gleich nebenan, an der Porschestraße 8, wird das VW-Autohaus bis zum Sommer umfirmiert. Künftig werden hier ausschließlich Fahrzeuge des tschechischen, zum VW-Konzern gehörenden Herstellers Škoda verkauft: eine Marke, der man bei Tiemeyer weiter große Wachstumschancen auf dem deutschen Markt einräumt. Der Handel mit VW-Fahrzeugen konzentriert sich in Bochum dann auf das Autohaus in Langendreer.
219 Mitarbeiter an vierStandorten in Bochum
Obwohl der Abgas-Skandal das VW-Geschäft nicht negativ beeinflusst hat, bleiben die Auswirkungen in den Werkstätten täglich spürbar. „Auf Hochtouren“, so Tiemeyer, werden Diesel-Fahrzeuge nachgerüstet. Insgesamt sind in Deutschland 2,6 Millionen Fahrzeuge des VW-Konzerns von der Schummel-Software betroffen. Davon wurden inzwischen über eine Million kostenlos umgerüstet. Tiemeyer geht davon aus, dass die Aktion bis Jahresende abgeschlossen sein wird.
Die Tiemeyer-Gruppe beschäftigt an ihren vier Standorten in Bochum 219 Mitarbeiter: 70 im Audi-Zentrum, 36 im VW-Autohaus und acht im Seat-Autohaus (alle an der Porschestraße) sowie 106 an der Ümminger Straße. Weitere Standorte gibt es in Gelsenkirchen, Marl, Herne, Castrop-Rauxel, Recklinghausen, Duisburg und im Sauerland.