Bochum. Durch die Übernahme von vier Autohäusern im Sauerland steigt der Jahresumsatz der Tiemeyer-Gruppe erstmals über die Grenze von 500 Millionen Euro.
- Die Tiemeyer-Gruppe übernimmt 2017 vier Autohäuser der Schauerte GmbH im Sauerland
- Der Jahresumsatz wächst damit auf mehr als 500 Millionen Euro, die Beschäftigtenzahl steigt auf 825
- Erstmals verlässt der drittgrößte Autohändler des Ruhrgebiets seine angestammte Region
Der drittgrößte Autohändler des Ruhrgebiets nach der Essener Unternehmensgruppe Schulz und der Lueg AG (Bochum) wächst weiter. Anfang 2017 übernimmt die Tiemeyer-Gruppe das Geschäft der Heinrich Schauerte GmbH aus dem sauerländischen Plettenberg. Aus Sicht des Bochumer Handelsunternehmens ist das in zweierlei Weise ein Meilenstein. Mit der Übernahme wird der Gruppenumsatz im nächsten Jahr auf mehr als 500 Millionen Euro steigen. Außerdem verlässt Tiemeyer zum ersten Mal sein angestammtes Wirkungsgebiet und agiert künftig über die Grenzen des Ruhrgebiets hinaus.
Künftig 825 Mitarbeiter
Das sei allerdings kein strategisches Ziel, so Geschäftsführer Michael Evers gegenüber der WAZ. Die Familie Schauerte sei auf die Tiemeyer-Gruppe zugegangen. In jüngerer Vergangenheit hatte Tiemeyer bereits mehrere Autohäuser in Gelsenkirchen, Herne und Duisburg übernommen und seinen Aktionsradius damit vergrößert. „Größe ist in der Branche eine Notwendigkeit“, so Inhaber und Geschäftsführer Heinz-Dieter Tiemeyer.
Im Januar werden alle vier Autohäuser in Plettenberg, Werdohl und Finnentrop mit 134 Schauerte-Mitarbeitern im Unternehmen integriert, die Beschäftigenzahl wächst damit auf insgesamt 825, darunter sind 118 Auszubildende. Die Immobilien im Sauerland bleiben auch weiterhin im Besitz der Familie Schauerte, Tiemeyer wird sie langfristig mieten. „Wir freuen uns auf die neue Herausforderung, das traditionsreiche Unternehmen fortführen zu dürfen“, sagt Heinz-Dieter Tiemeyer. Sein Unternehmen wird nun auch die Marke Skoda vertreten, die mittelfristig auch in Bochum angeboten werden soll.
Es gibt Überlegungen, dafür ein eigenes Autohaus auf einem bereits erworbenen Grundstück an der Porschestraße zu errichten. Schon jetzt wird die Zahl der Autohäuser durch die Übernahme von Schauerte von 14 auf 18 steigen, die Zahl der jährlich verkauften Fahrzeuge wird von 25 000 auf 27 000 zunehmen. Weiteres Wachstumspotenzial gebe es im Sauerland vor allem im Handel mit Gebrauchtwagen, so Michael Evers.
Umrüstung dauert länger
Derweil geht die Umrüstung von insgesamt etwa 13 000 bei Tiemeyer gekauften Fahrzeugen, die von der VW-Abgasaffäre betroffenen sind, langsamer voran als ursprünglich geplant. „Einige technische Lösungen stellt VW erst Ende des Jahres zur Verfügung“, so Geschäftsführer Evers. Außerdem würden nicht alle Kunden die angebotenen Termine für die Umrüstung sofort wahrnehmen, sondern sie mit anstehenden Serviceterminen verbinden. Daher werde Tiemeyer anders als zunächst geplant auch im kommenden Jahr noch mit der Umrüstung von Fahrzeugen beschäftigt sein.