Bochum. . Auch zwei Wochen nach dem Mord an einer Frau in ihrer Wohnung an der Rottstraße gibt es wohl keine heiße Spur. Das Entsetzen ist weiter groß.

  • Nach dem Mord an der Rottstraße vom 10. Februar hat die Polizei noch keine heiße Spur, eine Festnahme gab es bisher nicht
  • Dort wurde eine 79-jährige Frau mit unsagbarer Gewalt umgebracht, ihr Mann (79) schwer verletzt. Warum, ist aber bisher nicht sicher
  • „Wir gehen davon aus, dass die Tür von der später ermordeten Frau geöffnet worden ist“, sagt ein Polizeisprecher

Dieser Mordfall scheint die Kripo vor eines der größten Rätsel seit Jahren zu stellen. Zwei Wochen ist es her, dass ein Unbekannter – oder waren es zwei, drei oder vier? – mit unsagbarer Brutalität und Mitleidlosigkeit auf eine 79-jährige Frau in ihrer Wohnung an der Rottstraße 11 eingeschlagen hat. Aber bis heute hat die Mordkommission offenbar keine heiße Spur.

Hält sich der Täter weit weg von Bochum auf? Lebt er nur ein paar Häuser weiter? Man weiß es nicht.

„Ich bin immer noch geschockt wegen des Überfalls“

Regelmäßig fragen WAZ-Leser nach, ob es Neuigkeiten gibt, wie man dem überlebenden Mann (78) der erschlagenen Frau helfen kann. „Ich bin immer noch geschockt wegen des Überfalls. Jetzt lese ich, dass der Ehemann aufgrund der Verletzungen erblindet ist. Kann man irgendwie helfen? Gibt es ein Spendenkonto?“ fragt eine Leserin. Das gibt es nicht.

Mantrailerhündin Antonia (6) erschnüffelte eine Spur vom Tatort zur Alleestraße.
Mantrailerhündin Antonia (6) erschnüffelte eine Spur vom Tatort zur Alleestraße. © Polizei Bochum

Noch scheint nicht einmal klar, ob das Verbrechen vom 10. Februar überhaupt ein Raubüberfall war, denn nicht sicher geklärt ist, ob Wertsachen fehlen. Die extreme Gewalt deutet darauf hin, dass der oder die Täter mit blankem Hass auf die Eheleute eingeschlagen haben – das ist untypisch für Einbrecher oder Räuber, jedenfalls im Regelfall. Auch auf der völlig wehrlose Ehemann, pflegebedürftig, beinamputiert und bettlägerig, wurde entsetzlich zugerichtet.

So heftig, dass er sich bis heute an nichts erinnern kann. Er verlor sogar sein Augenlicht. Knapp 20 Stunden nach dem Gewaltexzess lag er allein in der Wohnung. Erst als er laut schrie, rief ein Ohrenzeuge die Polizei.

„Wir gehen davon aus, dass die Tür von der später ermordeten Frau geöffnet worden ist“

Einbruchsspuren gibt es nicht. „Wir gehen davon aus, dass die Tür von der später ermordeten Frau geöffnet worden ist“, sagt Polizeisprecher Volker Schütte. Schon früh gab es einen Hinweis auf einen angeblichen Postboten am Tatort zur Tatzeit. Aber vielleicht ist das eine falsche Spur.

Später, bei einer Handzettel-Aktion der Polizei auf der Rottstraße, folgte der Zeugenhinweis auf zwei Unbekannte, die zur Tatzeit in der geöffneten Haustür gestanden hätten.

Hier nochmal die Täterbeschreibung der Kripo: „Einer ist 1,80 bis 1,85 Meter groß, schlank und trug schwarze Kleidung sowie eine Mütze. Der Begleiter ist etwas kleiner und trug einen grauen Pullover.“

Polizeihauptkommissar Guido Meng hängt einen Handzettel mit Informationen zum Mordfall an der Rottstraße auf.
Polizeihauptkommissar Guido Meng hängt einen Handzettel mit Informationen zum Mordfall an der Rottstraße auf. © Polizei

Außerdem setzte die Polizei „Maintrailerhunde“ ein, spezielle Spürhunde. Sie erschnüffelten eine Spur zum Parkhaus des Edeka-Marktes an der Alleestraße. War es aber wirklich die des Mörders oder der Mörder?

Bisher wurde keine Belohnung ausgelobt

Fest steht nur eins: Es wird Schwerstarbeit für die Kripo. Aber sie wird nicht locker lassen.

Eine Belohnung für Hinweise, die zur Ergreifung des Täters führen, haben die Ermittler noch nicht ausgelobt. Jedoch können auch Privatleute Geld dafür bereitstellen.

Kripo: 0234/909 4441.