Bochum. Bei einem Arbeitsunfall auf einer Großbaustelle an der Hochschule Bochum in Querenburg sind vier Bauarbeiter verletzt worden, teilweise schwer.
Ein schwerer Arbeitsunfall ereignete sich am Mittwoch auf einer Baustelle an der Hochschule Bochum in Querenburg: Bei dem Einsturz einer Baukonstruktion stürzten vier Arbeiter und mehr als 20 Tonnen Beton aus sechs Metern in die Tiefe. Die Bauarbeiter wurden verletzt, zwei von ihnen schwer. Rund 70 Einsatzkräfte von Polizei und Feuerwehr waren vor Ort.
Eines der tragenden Elemente für das neu entstehende Hörsaalgebäude sollte am Vormittag gegossen werden: eine acht Meter breite und 20 Meter lange Deckenplatte. In sechs Metern Höhe sollte die bereits vorbereitete Stahlkonstruktion mit etwa 20 bis 30 Tonnen Beton befüllt werden, als sich das Unglück ereignete: „Während der Befüllung gab eine im unteren Bereich befindliche Verschalung nach, so dass das ganze Konstrukt in sich zusammenbrach“, so Björn Jaskulski, Einsatzleiter der Polizei.
Die Rettungskräfte der Feuerwehr wurden um 11.22 Uhr alarmiert und rückten mit 65 Personen und dem so genannten Rüstzug mit schwerem Gerät an.
Da die Baustelle für die großen Feuerwehrwagen mit Kran aber nicht erreichbar war, mussten die Einsatzkräfte einen Baukran der Baustelle benutzen, um die Verletzten mit einer Korbtrage aus der Notlage zu befreien.
Suchhund schnüffelt nach möglichen weiteren Verletzten
Alle vier Verletzten waren nach dem Unglück ansprechbar. Drei kamen mit einem Rettungswagen ins Krankenhaus, einer wurde mit dem Rettungshubschrauber Christoph 8 in eine Klinik geflogen.
Obwohl es keine weiteren Vermissten gab, wurde ein Suchhund eingesetzt, um zu ermitteln, ob nicht doch weitere Menschen in den Trümmern liegen. Glücklicherweise wurde bei diesem Einsatz keine weitere Person gefunden. Um 13.20 Uhr beendete die Feuerwehr nach zwei Stunden ihren Einsatz. Die Lennershofstraße war während dieser Zeit im Bereich der Hochschule Bochum gesperrt worden.
Die Baufirma wollte zunächst keine Stellung nehmen. Das Amt für Arbeitsschutz und die Kriminalpolizei haben die Ermittlungen aufgenommen.
Bei dem Gebäude handelt es sich um den neuen Anbau, in dem der Hörsaal H9 eingerichtet werden soll, so Hochschul-Sprecher Norbert Dohms. Die Arbeiten auf der Baustelle, die sich hinter dem großen Hauptgebäude der Hochschule befindet, hatten bereits im vergangenen Juli begonnen. Die Hochschule hatte geplant, die neuen Räume mit Beginn des Wintersemesters 2017/18 im September nutzen zu können.
„Die Hochschule ist jetzt in Gedanken bei den Verletzten. Wir wünschen ihnen eine gute und schnelle Genesung“, sagt Hochschul-Präsident Prof. Jürgen Bock.