Bochum. . Kulturausschuss informiert über Zeitplan und Kosten. Dickster Batzen ist mit1,5 Mio Euro die Generalüberholung der technischen Anlagen.

Der Kulturausschuss brachte in seiner Sitzung am Mittwoch neben dem Umbau des Eisenbahnmuseums auch die Vorbereitung der Neuauflage des Peter-Weiss-Preises auf den Weg.

Der Bochumer Kulturpreis wird diesmal in der Sparte „Theater“ verliehen – und hat Verspätung. Eigentlich stand die im zweijährigen Wechsel folgende Verleihung bereits letztes Jahr an. „Nun wird der Weiss-Preis 2016 eben zum Weiss-Preis 2017“, meinte der Ausschussvorsitzende Dieter Fleskes (SPD) lakonisch.

Hintergrund: Über das Gerangel um den Bochumer (Not)Haushalt war der Weiss-Preis vor einigen Jahren etwas ins Hintertreffen geraten. Die nach dem Publizisten, Schriftsteller, Maler und Filmemacher Peter Weiss (1916-1982) benannte Ehrung ist mit 15 000 Euro dotiert wird seit 1990 abwechselnd in den Sparten Theater, Literatur, Bildende Kunst und Film vergeben. Letzter Preisträger war 2014/15 der Schriftsteller Ulrich Peltzer.

Auch Dramatiker Lutz Hübner in der Jury

Der Ausschuss benannte die Jury-Mitglieder, die nun über geeignete Kandidaten beraten sollen. Neben Bochumer Kulturpolitikern gehören dem Gremium u.a. Stefanie Carp (Intendantin der Ruhrtriennale ab 2018), Esther Hausmann (Professorin am Folkwang-Studiengang Schauspiel) und der bekannte Dramatiker Lutz Hübner (Singspiel „Bochum“) an.

Ein weiterer Beratungspunkt war die bevorstehende Groß-Sanierung des Schauspielhauses. Sie ist längst beschlossen, nun wurden aber erstmals öffentlich konkrete Summen für die bevorstehenden Baumaßnahmen genannt. „Die Sanierung ist ein Stückweit in die Zukunft des Theaters gedacht, das sind nicht bloß Schönheitsreparaturen“, so Dieter Fleskes.

Spielzeit verkürzt

Dicke Brocken sind die Generalüberholung der Ober- und Untermaschinerie im Schauspielhaus (1,5 Millionen Euro), die Sanierung des Theatersaals im Großen Haus (834 000Euro), die Überarbeitung des Stahlbaus inkl. des Eisernen Vorhangs und der Klappbrücke in den Kammerspielen (410 000 Euro) und die Erneuerung der Tonanlagen in beiden Häusern (358 000 Euro). Insgesamt werden 2,25 Millionen Euro in die Hand genommen; die Arbeiten sollen in diesem und im nächsten Jahr durchgeführt werden. Deshalb wird, wie berichtet, die Saison 2017/18 verkürzt, und die Spielzeit 2018/19 beginnt später.

Erklärung zur Theaterfinanzierung

Einstimmig verabschiedete der Kulturausschuss eine gemeinsame Erklärung. Sie fordert das Land auf, den Anteil an Betriebskosten für die Theater- und Orchesterfinanzierung deutlich anzuheben. Den Anlass gab eine ähnliche Stellungnahme, die der Städtetag NRW zuletzt an die Landesregierung übermittelt hatte.