Bochum. Amazon sucht Personal für seinen neuen Betrieb auf dem ehemaligen Nokia-Gelände. Der Versandhändler will seine Ware direkt zum Kunden bringen.
- Bislang lässt der Amazon seine Pakete von Dienstleistern zum Kunden bringen
- Künftig will der Versandhändler dieses Geschäft zumindest in Teilen selbst erledigen
- Im Bochum testet er derzeit schon einmal den Betrieb – und hält sich noch bedeckt
Amazon kommt nach Bochum. Genau genommen ist der Online-Versandhändler sogar schon da. Dem Vernehmen nach baut er auf dem früheren Nokia-Gelände in Riemke einen eigenen Vertrieb auf. Wie bereits in München und Berlin wollen die Amerikaner offenbar auch im Ruhrgebiet ihre Sendungen demnächst zumindest zum Teil in Eigenregie zum Kunden bringen.
„Zunächst werden wir andere Metropolen angehen und in Stadtnähe Verteilzentren aufbauen“, hatte Bernd Schwenger, Director Amazon Logistics, gegenüber dem Fachmagazin DVZ bereits im Vorjahr gesagt. Es sollten eigene Kapazitäten aufgebaut werden, unter anderem um Zustellungen am gleichen Tag zu ermöglichen. Gleichwohl würden weiterhin auch die Dienste von Paketdienstleistern benötigt.
Zusammenarbeit mit Partnern
Zu seinen Plänen in Bochum will sich Amazon noch nicht äußern. Es heißt, in Testphasen würde keine Informationen weitergegeben, demnächst gäbe es aber Auskünfte.
Tatsache ist, seit geraumer Zeit wird Personal gesucht: Shift Manager, Operation Manager und Teamleiter Transport. Sie sollen über Erfahrung in der Kurier-, Express-, Paketdienst-Branche verfügen. Gesucht werden, so heißt es in einer Stellenanzeige, „äußerst kundenorientierte, datengetriebene und erfinderische Menschen, die uns helfen, Amazon weiter aufzubauen“.
Und: „Das ist ihre Chance, Geschichte zu machen.“ Außerdem sind Fahrer und Lagerkräfte gefragt. Diese indes offenbar nicht von dem US-Konzern, sondern von regionalen Partnern. In Berlin und München wird dieses Modell bereits betrieben, wie Fachmagazine berichten. Amazon arbeite mit regionalen Transportdienstleistern zusammen, die die Fahrer und die Fahrzeuge stellen. Der große Partner selbst plane die Routen.
Logistikzentrum in Dortmund
Während in München und Berlin große Paketverteilzentren aufgebaut werden und bis Ende des Jahres auch in Dortmund eine Logistikzentrum für bis zu 1000 Beschäftigte aufgebaut wird, sind die Dimensionen des Amazon-Engagements in Bochum dem Vernehmen nach kleiner. Aber: Seit geraumer Zeit sind bereits Amazon-Fahrzeuge in der Stadt unterwegs: weiße Kastenwagen, deren Fahrer indes noch nichts ausliefern, sondern die lediglich Routen und Routenzeiten testen.